St. Nikolauskirche (Winterhausen)

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Evangelisch-Lutherische St. Nikolauskirche in Winterhausen
St. Nikolauskirche mit dem Friedhof in Winterhausen

Die St. Nikolauskirche ist eine Evangelisch-Lutherische Pfarrei im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk Würzburg im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg.

Lage

Die evangelisch-lutherische Kirche in Winterhausen liegt in der Ortsmitte zwischen Hauptstraße und Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen am Kirchberg nahe des Rathausplatzes.

Geschichte

Am heutigen Platz stand nach baugeschichtlichen Forschungen auf der Anhöhe über dem Altort um 1200 eine romanische Nikolauskapelle. Wegen der günstigen Lage wurde die Nikolauskapelle als Wehrkirche ausgebaut, Reste des Wehrganges sind heute noch vorhanden. Die eigentliche Pfarrkirche von Winterhausen war zu dieser Zeit die Mauritiuskirche (Winterhausen) am Main. Da diese durch Hochwasser und Überfälle gefährdet war, wurde 1463 die Nikolauskapelle zur Pfarrkirche erhoben.

Im Jahre 1497 erfolgte eine bauliche Erweiterung im spätgotischen Stil. Das Langhaus ist asymmetrisch, da bei den Erweiterung in den Jahren 1463/97 nur die rechte und hintere Mauer versetzt wurden. Die alten Fundamente wurden bei der Renovierung von 1992/93 gefunden. Barocke Elemente kamen durch die große Renovierung von 1737 und 1738 in das Gotteshaus. Um die Kirche verläuft ein befestigter Kirchhof mit Grabmälern des 17.-19. Jahrhunderts, sowie einer Ölberggruppe aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Den Friedhof schmückt ein Kruzifix aus dem Jahre 1862.

Baubeschreibung

Ehem. Nikolauskapelle, seit 1463 evang.-luth. Pfarrkirche St. Nikolaus, Saalbau mit eingezogenem Chor und Chorturm mit Glockendach, Turmunterbau romanisch, 1. H. 13 Jh., Aufbau von 1573, Langhaus spätgotisch, 1497; mit Ausstattung; Kirchhofmauer, Bruchsteinmauerwerk, mit Grabdenkmälern des 17.-19. Jh., wohl 13./14. Jh.; Ölberggruppe, Sandstein, 15. Jh.; Kriegerdenkmal, für die Gefallenen von 1870/71, pyramidenstumpfartiger Aufsatz mit Eisernem-Kreuz-Relief, über Postament, bez. 1895; Freitreppe, bez. 1803.

Geläut

Auf einer alten Glocke von 1737 stand: „In Winterhausen wächst der Wein durch Gottes Gnad bei Mondenschein.“ Die Glocken wurden jeweils in den Weltkriegen eingeschmolzen. Die heutigen vier Bronzeglocken stammen aus dem Jahre 1955.

Bildergalerie außen

Innenraum und Kunstwerke

  • Der Schnitzaltar ist ein Zeugnis fränkischer Spätgotik und wird der Schule von Tilman Riemenschneider zugerechnet. Der Mittelteil aus dem Jahre 1497 zeigt eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Das vermutlich etwas ältere Holzrelief in der Predella stellt die Einsetzung des Abendmahls dar. Das barocke Gehäuse mit Säulen, Arkanthusranken und oberem Aufsatz ist bei der Renovierung von 1737/38 entstanden. Bei einer weiteren umfassenden Renovierung wurde 1950 der Altar farblich wieder seinem Originalzustand angenähert.
  • Die Kanzel ist älteren Datums, aber Schalldeckel und Figuren an der Brüstung sind von 1896. Die Figuren stellen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dar: Matthäus mit dem Engel, Markus mit dem Löwen, Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler.
  • Der Beichtstuhl im vorderen Bereich der rechten Mauer ist sicher eine Rarität in einer evangelischen Kirche. Der Beichtstuhl wurde 1731 vom Winterhäuser Bürger Martin Pfeiffer gestiftet. Die Ornamentbemalung von 1961 zeigt Blumen aus der Winterhäuser Flur.
  • Der Taufstein aus dem Jahre 1578 besitzt die Form eines Kelches mit achteckigem Schaft und Rundstabprofilen. Die Abdeckhaube mit Johannes dem Täufer stammt aus dem Jahr 1896.
  • Die Wände des Innenraums waren ursprünglich zumindest teilweise mit Fresken bemalt, sind aber 1821 überputzt worden. Im Jahr 1931 wurden zwei Figuren an der rechten Seitenwand wieder freigelegt. Das kleine Fresko zeigt einen Engel, das größere einen Heiligen mit Weihekreuz.
  • Der ältere Teil des Gestühls stammt aus der Zeit um 1600 und ist in der damals typischen Blockbauweise mit einst verschließbaren Türen ausgeführt. Die neueren, vorderen Bankreihen von 1737/38 zeigen am oberen Abschluss der Seitenwangen geschweifte Doggen. Das Wandgestühl auf der rechten Seite für die Ratsherren (damals zugleich Kirchenvorsteher) geht ebenfalls auf die Zeit um 1600 zurück. Die Ornamentsmalerei wurde 1961 ausgeführt.
  • Zunächst besaß die Kirche nur eine kleinere Empore im hinteren Teil. Im Jahr 1821 kam die linke und 1931 die rechte Empore neu hinzu. An der Brüstung befinden sich 37 barocke Ölbilder aus dem späten 17. Jahrhundert. Die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu wird in 27 Bildern dargestellt, weitere 10 Bilder zeigen 9 der Apostel und Jesus. Die Bilder wurden zuletzt 1992/93 restauriert.

Orgel

Eine erste Orgel gab es bereits 1665. Sie wurde mehrmals umgebaut und erhielt 1737/38 ein barockes Aussehen. Im Jahre 1898 wurde von der Firma G. F. Steinmeyer & Co. aus Oettingen/Donauries eine völlig neue Orgel in das alte Gehäuse eingebaut. An der Vorderfront sieht man das Winterhäuser Wappen mit Halbmond und Weintraube.

Bildergalerie Innenraum

Simultankirche

Die katholischen Christen aus Winterhausen dürfen Sonntags einen Gottesdienst in der Kirche feiern.

Öffnungszeiten

  • in der Sommerzeit von 9.00 bis 18.00 Uhr
  • in der Winterzeit von 9.00 bis 16.00 Uhr

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Kartenausschnitt

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