Neue Synagoge in Aub
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Die Neue Synagoge der Stadt Aub in der Neuertgasse 12 wird heute als Privatwohnhaus genutzt.
Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Aub bestand eine jüdische Gemeinde laut erster urkundlicher Erwähnung um 1298. Wegen der wechselnden Herrschaftsverhältnisse und vieler Handelsleute, die auf Durchreise waren, gab es immer schon eine sehr liberale Haltung gegenüber Juden in Aub, die fest in die städtische Gemeinschaft integriert waren. Für die Wirtschaft waren sie als Vieh- und Warenhändler für den Wohlstand der Stadt mitverantwortlich. Ende des 19. Jahrhunderts waren über 10% der Auber Bevölkerung jüdisch. Seit 1940 gibt es keine Juden in Aub mehr.
Geschichte der Synagoge
Die neue Synagoge wurde 1743 im jüdischen Viertel erbaut. Einen Gemeinderabbiner gab es bis ins Jahr 1851.
Baubeschreibung
Die neue Synagoge ist ein zweigeschossiger, verputzter Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss. Das Gebäude wurde 1879 und 1927 renoviert und 1938 beschädigt.
Jüdische Schule
Die Synagoge wurde gleichzeitig auch als koedukative Schule für den Religionsunterricht benutzt. Die Schule besuchten zwischen 20 und 30 jüdische und christliche Kinder. Die Juden bekamen die Ferien nach dem jüdischen Kalender, die Christen nach dem christlichen.
Rabbiner in Aub
- Lazarus Ottensoser (1821-1828)
- David Seligmann Weiskopf (1830-1847)
Nach dem Pogrom
1938 und während des Zweiten Weltkriegs war es den jüdischen Kindern nicht mehr erlaubt, zur Schule zu gehen.
Heutige Nutzung
Das Gebäude wurde nach den Pogromen zu einem privaten Wohnhaus umgebaut. Nach längerem Leerstand sucht die Stadtverwaltung seit 2019 nach einer neuen Nutzungsmöglichkeit.
Siehe auch
Quellen
- Spuren jüdischer Geschichte in Stadt und Landkreis Würzburg - Ein Wegweiser für junge Leute.__ Hrsg. vom Landkreis Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Partnerlandkreis Mateh Yehuda (Israel) und dem Kooperationsprojekt Landjudentum in Unterfranken, Würzburg 2013
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Aub, Nr. D-6-79-114-141