Döle
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Das Döle ist ein malerischer Teil der mittelalterlichen Stadtmauer Heidingsfelds. Es dient seit 1922 als Domizil der Künstlervereinigung Hetzfelder Flößerzunft.
Baugeschichte
Beim Bau der Heidingsfelder Stadtmauer musste der durchfließende Heigelsbach (Zwischengemäuerbach) speziell in die Befestigungsanlagen einbezogen werden. So entstanden am Speierloch und am Döle Wehrbrücken. Letztere galt als eine der schwächsten Stellen der Befestigung und wurde darum mit einem zusätzlichen Wachturm, dem Stegenturm gesichert.
Über der Wehrbrücke am Döle wurde ein Fachwerkhäuschen errichtet, welches zunächst als Wachhaus diente, ab 1795 dann zur Wohnung der Stadthebamme umgebaut wurde. Später ging das „Hebammsdöle“ in Privatbesitz über. Seit 1922 dient es als Domizil der Künstlergilde Hetzfelder Flößerzunft. 1970 wurde das Döle der Stadt Würzburg geschenkt mit der Auflage, es als Heim für die Flößerzunft zu erhalten.
2009 wurde eine von Osten heranführende Gasse „Am Döle“ benannt.
Bildergalerie
- Döle mit Heigelsbach und Stegenturm
Namensherkunft
Der Name Döle leitet sich vom mittelhochdeutschen „dol“ ab, was mit Abzugskanal übersetzt werden kann. Im Raum Würzburg wurden die im Mittelalter zahlreich angelegten Abwasserkanäle und Abzugsgräben allgemein als Döhle bezeichnet. [1] Der Name blieb hier erhalten, indem er auf den ganzen Abschnitt der Stadtmauer mit Brücke, Häuschen und Stegenturm überging. Zeitweise wurde aufgrund der entsprechenden Nutzung der Namen „Hebammsdöle“ verwendet. Heute wird mit Döle speziell das Flößerheim bezeichnet.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bruno Rottenbach: Das Flößer-Buch. Die Künstlergilde Hetzfelder Flößerzunft - in Stück Würzburger Kulturgeschichte von Jahrhundertwende zu Jahrhundertwende. Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1990. Kapitel „Als das Döle Flößerdomizil wurde“ (S. 45 ff.)
- Heidingsfelder Städtleführer. Herausgegeben durch den SPD-Ortsverein Heidingsfeld
- Döle. In: Touristisches Leitsystem Heidingsfeld. Hrsg.: Stadt Würzburg (FB Stadtplanung und Stadtarchiv Würzburg), S. 40.
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Johann Baptist Sartorius: Die Mundart der Stadt Würzburg. Stahel'sche Buch- und Kunsthandlung, Würzburg 1862, S. 31