Kurie Uissigheim

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Gartenpavillon der Kurie Uissigheim in der Spiegelstraße
Lage der Domherrnhöfe (Stand 1823)

Die Kurie Uissigheim (auch: Hirschhorn [1]; weitere Schreibweisen: Vssecheim, Ussenkeim, Vzzenkein) war bis zum Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 einer der größten und bedeutendsten Domherrnhöfe in Würzburg.

Lage

Die Kurie Ussigheim lag an der Herrngasse im Süden, der Domerpfarrgasse im Osten und der Lochgasse im Nordosten. Im Südwesten grenzte die Kurie Maßbach an sie, im Nordwesten die Höfe zum schwarzen und roten Eichhorn sowie ihr Vikariehaus zum Kessel(ein). In der Herrngasse gegenüber lag der Garten der Kurie Weinsberg.

Die alte Bezeichnung war Distrikt II, Nr. 577 [2], später Herrngasse 4, Domerpfarrgasse 5 und Lochgasse 12. Heute umfasst das Grundstück die Hausnummern Kardinal-Döpfner-Platz 6 und 7 sowie Spiegelstraße 2-10.

Namensgeber

Bereits 1178 werden Angehörige des Rittergeschlechtes von Uissigheim, aus gleichnamigem Dorf im Main-Tauber-Kreis in Tauberfranken stammend, die dem Gefolge der Fürstbischöfe im Bistum Würzburg angehörten, genannt. 1267 erhielt Conrad von Uissigheim eine erledigte Domherrenpfründe, vermutlich die Kurie Uissigheim. Diese wird 1316 erstmals urkundlich genannt [3], allerdings ist keiner der fünf Würzburger Domherren aus dem Geschlecht der von Uissigheim, die in der Zeit zwischen der Mitte des 13. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts lebten, als ihr Besitzer gesichert.

Geschichte

Der erste nachweisbare Besitzer war Eberhard von Riedern in einer Urkunde von 1332. [4] Zeitweise waren die Besitzer der Kurie Uissigheim ebenfalls Eigentümer der Höfe Eichhorn, Bremen, Neuenhof und Kitzingen. Als letzter Domherr besaß Anselm Philipp Friedrich Freiherr Groß von Trockau die Kurie Uissigheim und kaufte sie nach der Säkularisation vom Königreich Bayern zurück. Bis zur Bombardierung Würzburgs 1945 blieb das Anwesen im Familienbesitz der Groß von Trockau.

Historische Abbildungen

Baubeschreibung

Von der Kurie Uissigheim konnten keine Baupläne aus der Zeit vor 1945 gefunden werden. Die Uraufnahme von 1832 [2] zeigt im Nordosten ein fast über die gesamte Länge des Grundstücks reichendes Hofgebäude, vor dessen Nordwestfront mittig ein Treppenturm sitzt; nach Nordosten ist dem Hauptbau ein kurzes Gebäude vorgelagert. In der gleichen Richtung schließt sich der Garten an mit einem in der Ostecke liegenden Gartenpavillon.

Dem Mittelbau gegenüber liegen auf der Südwestseite des Hofes, auf der Grenze zur Kurie Maßbach, verschiedene Nebengebäude. Die Verbindung von Mittelbau und Nebengebäude ist ein trapezförmiges Gebäude an der Südostseite des Hofes. Der Zugang zur Kurie erfolgte über das in die Fläche der Herrngasse einschneidende Gebäudeeck des Südwestflügels.

► Eine detaillierte Baubeschreibung der Kurie Uissigheim ist dem Buch von Jörg Lusin (siehe Abschnitt „Quellen und Literatur“) zu entnehmen.

Nutzung nach dem Wiederaufbau

An der Stelle des Domherrnhofs errichtete das St. Bruno-Werk nach Kriegsende zwei schmucklose Wohnblöcke. Damit wollte man der drückenden Wohnungsnot der Nachkriegsjahre begegnen. Zur Spiegelstraße hin entstanden eingeschossige Provisorien, der ausgebrannte Gartenpavillon wurde um zwei Achsen zugunsten einer Verbreiterung der Spiegelstraße gekürzt. 2011/2012 wurde der Gartenpavillon vom Architekten Frank Zumkeller saniert und erstahlt wieder in den hellen Farben des Habsburger Barock.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Einzelnachweise und Hinweise

  1. Nach Eberhard von Hirschhorn, Domherr, Archidiakon, der das Anwesen 1333 besaß.
  2. 2,0 2,1 Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
  3. Monumenta Boica 39 Nr. 20 [1]
  4. Monumenta Boica 39 Nr. 225 [2]

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