Zu den Drei Kronen
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Das Wein- und Fischhaus Zu den Drei Kronen war ein bis 1945 bestehendes Gasthaus am „Dreikronenplatz“ in der Zeller Straße 5 im Würzburger Mainviertel. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde es vollständig zerstört.
Geschichte
Das zu den bekanntesten Gaststätten im Mainviertel gehörende Lokal wurde in den Jahren von 1896 bis 1915 von Franz Hochrein bewirtschaftet. Nach seinem Tod übernahm seine Witwe Maria Hochrein unter der Mithilfe ihrer beiden Töchter Paula und Maria die Gaststätte. 1937 hinterließ Maria das Lokal ihren fünf Kindern, von denen es nach einigen Jahren zunächst Paula allein, dann gemeinsam mit ihrer Schwester Maria weiterbetrieb. In dem Wein- und Fischhaus begann bereits um 5 Uhr morgens der Betrieb, wenn die ersten Handwerker versorgt werden wollten.
Nach 9 Uhr kamen die Bewohner des Mainviertels, die Fischer, Schiffer und Sandschöpfer in den vorderen Teil des Lokals um einen Schoppen zu trinken. Die Handwerker, die sich für feiner hielten, ließen sich im hinteren Teil des Lokals ihre Brotzeit reichen. Um die Mittagszeit kamen die Leute aus der Stadt, aber auch Touristen auf dem Weg zur Deutschhauskirche oder Burkarder Kirche wussten die Speisekarte zu schätzen.
Im ersten Stock war ebenfalls ein Gastraum vorhanden, den berühmte Stammgäste wie Wilhelm von Leube, Professor für Pathologie und Therapie an der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Direktor der medizinischen Klinik und Max Hofmeier, Gynäkologe und Rektor der Würzburger Universität, bevorzugten.
Im zweiten Stock wohnte die Familie Hochrein, die von dort oben den Blick aus den fünf Fenstern des hölzernen Erkers genoss, dessen Stützen auf einem Männchen mit der Stadtfahne aufsaßen.
Nach der Zerstörung am 16. März 1945 wurde die Gaststätte, die nachweisbar seit 1720 bestand, nicht wieder aufgebaut.
Historische Abbildungen
Gasthaus „Zu den Drei Kronen“. Links zwischen den beiden Häusern der Aufgang zur Alten Mainbrücke (um 1930)
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 394
- Werner Dettelbacher: Zu Gast im alten Würzburg. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1993, S. 97 ff.
- Jörg Lusin: Würzburg, wie es früher war - Das Mainviertel Band 1. Mainpresse Zeitungsverlagsgesellschaft mbH & Co., Würzburg 1999, S. 64 ff.