Turmhügel Oberhofen
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Der Turmhügel Oberhofen (auch: Schloss Oberhofen, Burg Oberhofen) war eine Burg zwischen Sonderhofen und Sächsenheim. Das Gelände ist heute Bodendenkmal und geschützter Landschaftsbestandteil.
Lage
Die Turmhügelburg lag etwa 1.000 Meter westlich von Sonderhofen und etwa 1.600 Meter südöstlich von Sächsenheim in der Flur (siehe Kartenausschnitt). Man erreicht den früheren Standort entweder über die Oberhofer Straße (an der sternförmigen Kreuzung nach Süden abbiegen) oder über eine Abzweigung von der Kreisstraße 41. Südlich der abgegangenen Burg hat der vorbeifließende Sonderhofener Mühlbach drei Quellen.
Schreibweise
Die Schreibweise des Namens variiert zwischen Oberhofen und Obernhofen.
Beschreibung
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bezeichnet das Bodendenkmal (D-6-6425-0076) als „Mittelalterlichen Turmhügel“. Der 2 m hohe Turmhügel, dessen Durchmesser 20 m beträgt, liegt in einer sumpfigen Niederung. Er ist durch einen 20 m breiten Graben im Norden und Westen vom höher liegenden Hinterland abgeschnitten. Östlich vom Turmhügel entspringt eine Quelle. Unmittelbar östlich liegt ein zweiter Hügel, dessen Durchmesser 16 m und dessen Höhe 1,5 m beträgt. Ob dieser kleinere Hügel ebenfalls ein Turmhügel oder vielleicht ein Grabhügel ist, läßt sich nicht entscheiden. [1]
Geschichte
Erwähnt wird die Burg am 11. Juni 1253 als Gottfried von Hohenlohe seinen Hof in Oberhofen dem Deutschen Orden überschreibt zum Ersatz für eine Geldsumme, die der Orden an Engelhard von Osternohe für ihn ausgelegt hatte. 1292 verkaufte Kraft I. von Hohenlohe-Weikersheim seine Güter in Oberhofen dem Würzburger Dominikanerinnenkloster St. Markus. 1371 wird Oberhofen in einem Urkundenbuch der Hohenlohe von Weller lediglich noch als Burgstall bezeichnet. In den Jahren 1584 und 1586 ist lediglich noch von einer Wüstung die Rede. Warum die Burg aufgegeben wurde ist nicht dokumentiert.
Heutige Situation
Nach der abgegangenen Burg ist die Oberhofer Straße in Sonderhofen benannt, die zum früheren Standort führt. Von der einstigen Burg ist nichts mehr zu sehen. Möglicherweise bilden einige sichtbare Erdwälle im östlichen Geländeteil noch Reste der einstigen Anlage. [2] In dem kleinen Waldstück steht heute ähnlich wie bei einem Bruchwald teilweise knietief das Wasser.
Naturschutz
Aufgrund der Artenvielfalt wurde das Gelände am 11. August 1988 als Geschützter Landschaftsbestandteil mit der Bezeichnung „Auwald „Schloss Oberhofen”“ ausgewiesen. [3]
Schutzzweck
Schutzzweck des geschützten Landschaftsbestandteiles ist es, das Gebiet im Interesse des Naturhaushaltes, insbesondere wegen der Tier- und Pflanzenwelt, sowie zur Belebung des Landschaftsbildes zu erhalten. Insbesondere soll die Ausbildung kleinerer, zusammenhängender Flachwasserzonen innerhalb des Gehölzes ebenso wie die beständige Vernässung der angrenzenden Wiese erhalten bleiben. Die Feuchtwiese und der Auwald stellen ein wertvolles Rückzugsgebiet für verschiedene Vogelarten dar.
Das Gebiet gehört zur Teilfläche 02 des Vogelschutzgebiets Ochsenfurter und Uffenheimer Gau und Gäulandschaft nördlich Würzburg.
Siehe auch
- Historische Befestigungsanlagen in Stadt und Landkreis Würzburg
- Geschützte Landschaftsbestandteile in Stadt und Landkreis Würzburg
- Sonderhofen
- Sächsenheim
Quellen
- August Schäffler, Johann Ev. Brandl: „Über die Konstatirung von Wüstungen im bayerischen Kreise Unterfranken und Aschaffenburg“ (1880) S. 228ff.
- Fred Helmrich: Gelchsheim im Ochsenfurter Gau mit seinen Ortsteilen Oellingen und Osthausen. Hrsg.: Marktgemeinde Gelchsheim, 1985, S. 124ff.
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Bodendenkmäler in Sonderhofen. Nr. D-6-6425-0076