Theler

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Ansicht des Thelers (vor 1905)

Der Theler war ein Teil der südlichen Hälfte der mittelalterlichen Mainmauer.

Namensgeber und Lage

Die Herkunft des Namens ist unbekannt, er wird auch als Theyler und Deler geschrieben. Der Turm stand am Ausgang der heutigen Reibeltgasse dem Main zu. [1]

Geschichte

Der sog. „neue Thurn bei sant Johans Garten“ [2] wird erstmals 1455/56 in den Stadtbaurechnungen genannt, wo „am Teler“ gemauert und gedeckt wird. Im 15. Jahrhundert wurde er meist vermietet. In den Stadtbaurechnungen wird gemeldet: „das klein Thurnlin hinder Oswaltz Thurn genannt Theyler 1 Guldin“. In einem Nachtrag dazu heißt es: „ist abgeprochen und ein neue Behausung dohin gebaut“, was sich offenbar auf den Abbruch von 1525 und die Wiederherstellung 1526/27 bezieht. Das ganze 16. Jahrhundert hindurch war er bewohnt, verfiel aber doch allmählich, den 1619 erhielt der Baumeister den Befehl, ihn wieder benützbar zu machen.

Nach der Aufhebung der Festungseigenschaften der rechtsmainischen Stadt durch König Maximilian II. Joseph von Bayern im Jahre 1856 stand am Ausgang der Reibeltgasse zum Mainkai im Zuge des dortigen, bereits erniedrigten Mainmauerrestes noch das Halbrundtürmchen der mittelalterlichen Befestigung, der Theler. Durch die Auffüllung des Ufergeländes war freilich sein unterer Teil im Boden verschwunden; während früher sein Eingang von der Ostseite aus war, hatte man jetzt vom Mainkai aus eine Türe eingebrochen und im Turm war ein Kramlädchen. Leider fiel auch dieser malerische Rest der Entfestigungswut zum Opfer: auf Betreiben der Nachbarn, denen er angeblich Licht und Luft nahm, wurde er 1905 beseitigt.

Baubeschreibung

Theler

Der Turm war stärker ausgebaut, war halbrund, aber hinten geschlossen. Ursprünglich hatte er sicher ein Kegeldach; wann ihm das spätere Satteldach aufgesetzt wurde, ist unbekannt, vielleicht schon 1619.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
  2. Dieser Garten lag zwischen der heutigen Unteren Johannitergasse und der Reibeltgasse.

Kartenausschnitt

Ehemaliger Standort
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