Theaterhalle am Dom

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Theaterhalle am Dom
Außenaufnahme der Theaterhalle am Dom

Die Theaterhalle am Dom ist seit 1. Januar 2022 eine neu genutzte Veranstaltungshalle für zeitgenössische Tanz- und Performancekunst in Würzburg. Sie ist Produktions- und Spielstätte für „kollektiv anderer tanz“, ein Künstlerkollektiv rund um den Choreographen Thomas K. Kopp. Die „Theaterhalle am Dom“ öffnet sich im Rahmen des Labels „Plattform Kunst Mainfranken“ für Künstlerinnen und Künstler aus der Region.

Lage

Die Bühnenräume befndet sich im Untergeschoss des Museums am Dom am Kiliansplatz.

Beschreibung

Direkt am Haupteingang befindet sich der gemeinsame Empfang für „Museum am Dom“ und „Theaterhalle am Dom“. Im Zwischengeschoss ist ein Kunstcafé, das an Wochenenden und während des Vorstellungbetriebes mit Thekenverkauf geöffnet ist. Von dort aus gelangt man ins Untergeschoss, in dem sich in einer sieben Meter hohen Halle mit Sichtbetonwänden der Theatersaal befindet. Die 10x10 Meter große Bühne ist ebenerdig, eine Zuschauertribüne mit 90 Plätzen erhebt sich steil ansteigend.

Geschichte

Die Hauptabteilung Bildung und Kultur des Bistum Würzburg begann zum Jahreswechsel 2021/2022 eine neue und intensive Zusammenarbeit von bildender und darstellender Kunst. Zum 1. Januar 2022 zog das Würzburger Theater TanzSpeicher an den Kiliansplatz. [1] Vor dem Umzug 2022 befand sich das Theater als „Theater tanzSpeicher“ im Kulturspeicher-Gebäude am Oskar-Laredo-Platz 1. Hier wurde das „Theater tanzSpeicher“ im Jahre 2004 von Thomas K. Kopp gegründet. Ein einzigartiges Theater im süddeutschen Raum [2], das als Modellprojekt vom Freistaat Bayern und der Stadt Würzburg gefördert wurde.

Tanzperformance zum Kreuzwegzyklus „Die blaue Krone“ von Cäsar Radetzky

Die Zusammenarbeit mit der bildenden Kunst war seit Beginn ein fester Bestandteil des künstlerischen Profils des „Theaters tanzSpeicher“. Neben Projekten im Museum im Kulturspeicher fand die erste Zusammenarbeit mit dem „Museum am Dom“ im Rahmen der Sonderausstellung „Die Blaue Krone“, einem 14-teiligen Kreuzwegzyklus von Cäsar W. Radetzky, statt [3] Der Leiter der Hauptabteilung Kunst des Bistum Würzburg, Dr. Jürgen Emmert intensivierte in den folgenden Jahren die Zusammenarbeit von bildender und darstellender Kunst. So entstand die Idee, die Ausstellungshalle im Untergeschoss, die bisher Sonderausstellungen beherbergte, in Zukunft für darstellende Kunst zu nutzen. Mit der Untervermietung der Halle an die „Theaterhalle am Dom“ wurde dieser Plan am 1. Januar 2022 realisiert. Schon am 14. Januar 2022 fand die erste Vorstellung in der „Theaterhalle am Dom“ statt: Ausgewählte Unheimlichkeiten, eine Eigenproduktion des Künstlerkollektiv anderer tanz.

Künstlerisches Profil

Die „Theaterhalle am Dom“ ist der Produktions- und Spielort für „kollektiv anderer tanz“, eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern rund um den Choreographen Thomas K. Kopp, die sich der zeitgenössischen Tanz- und Performancekunst verschrieben hat.

Manifest "kollektiv anderer tanz"

Manifest

„kollektiv anderer tanz“ hat sich 2016 mit einem künstlerischen Manifest positioniert. Die Kernthese lautet: „Alles ist Tanz“. Mit diesem Ansatz löst sich Choreograph Thomas K. Kopp von der körperlichen Bewegung als notwendiges Kennzeichen des zeitgenössischen Tanzes. Diese steht zwar im Mittelpunkt des Bühnengeschehens, ist zentrales Ausdruckselement und wird ausschließlich mit professionell ausgebildeten Tänzerinnen und Tänzern umgesetzt. Daneben kommen aber weitere Stilmittel in den Stücken zum Einsatz, etwa Sprache, Video, Gesang, Musik, Licht. Durch den choreographischen Blick auf das gesamte fügen sich alle Bühnenaktionen zur Performance zusammen.

Die Thesen des Manifestes lauten: 7. Alles ist Tanz 8. Kollektiv anderer tanz ist - der Vielschichtigkeit - der Widerständigkeit - der Schönheit - dem Witz verpflichtet 9. kollektiv anderer tanz lässt das Publikum nicht außen vor 10. kollektiv anderer tanz verfolgt das Prinzip der Ambiguitätstoleranz 11. kollektiv anderer tanz gibt keine schnellen Antworten 12. kollektiv anderer tanz ist Tanz der Zukunft

Eigenproduktionen

Performerinnen von „kollektiv anderer tanz“ in dem Stück „seven lives - none left“ (2023)

„kollektiv anderer tanz“ bringt mehrere Eigenproduktionen pro Jahr heraus. Dabei arbeitet das Künstlerkollektiv themenbezogen und in verschiedenen Besetzungen. Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland und Europa stoßen zu der Würzburger Gruppe. Diese kommen in erster Linie vom Tanz, aber auch aus den Bereichen Schauspiel, Musik oder Videokunst. Auch Menschen mit nicht-künstlerischen Bezügen werden einbezogen, z.B. aus den Natur- und Geisteswissenschaften, sowie aus Berufsgruppen und gesellschaftlichen Gruppen. So entstehen vielschichtige und abwechslungsreiche Tanz- und Performancestücke.

Übersicht der in der „Theaterhalle am Dom“ gezeigten Eigenproduktionen von „kollektiv anderer tanz“ (Jahr der Uraufführung)

  • Blind Date (2016)
  • Ausgewählte Unheimlichkeiten (2019)
  • Fake it till you make it (2021)
  • Herzschlag (2022)
  • Seven lives – none left (2023)

Theaterpädagogik

Die Theaterpädagogik hat in der „Theaterhalle am Dom“ einen hohen Stellenwert. Schwerpunkte liegen in den Bereichen

  • Inklusion - Dabei geht es nicht nur um die Inklusion von Menschen mit Behinderung, sondern auch um die Herstellung von sozialer und kultureller Teilhabe.
  • Kurse und Workshops – In der Theaterhalle am Dom können Menschen alles Alters- und Leistungsstufen die Facetten des Modern Dance selbst ausprobieren. Tanzpädagoginnen und Tanzpädagogen bieten Workshops und Kurse an. Dies dient auch einem vertieften Verständnis von zeitgenössischer Tanz- und Performancekunst.
  • Vermittlung von Tanz – audience development. Im Rahmen der Vorstellungen vermitteln Publikumsgespräche mit dem Choreographen Informationen über die Thematik und die Arbeitsweise der Produktion

Trägerschaft

Das Theater ist in privater Trägerschaft. Gefördert wird es als bayerisches Modellprojekt durch das bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Die Institution wird ebenfalls gefördert durch die Stadt Würzburg und die unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken. Die Sparkassenstiftung der Stadt Würzburg unterstützt regelmäßig Projekte des Theaters.

Kontakt

Theaterhalle am Dom
Kiliansplatz 1
97070 Würzburg
Telefon: 0931 - 4525855 (Kartenresevierungen)
E-Mail: info@theaterhalle.com

ÖPNV

Straßenbahn.png Nächste Straßenbahnhaltestelle: Dom


Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Main-Post: „Näher an die Stadtgesellschaft: tanzSpeicher zieht in den Kellersaal des MAD“ (28. September 2021)
  2. Süddeutsche Zeitung, 24. Februar 2012, „Der tanzSpeicher ist ein Theaterhaus das sich ausschließlich auf zeitgenössischen Tanz spezialisiert hat. Im Bundesgebiet gibt es nur eine Handvoll solcher Häuser. Dass sich so ein Theater in einer übersichtlich großen Stadt wie Würzburg etablieren könnte, hielten zu Beginn viele für eine ziemliche Traumtänzerei.“ (Olaf Przybilla)
  3. Main-Post: „Ein Genuss mit viel Freiraum im Kopf“ (18. Juni 2018)

Kartenausschnitt

Die Karte wird geladen …
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.