Studierendenwerk Würzburg

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Studentenwerk Würzburg in den 1970er Jahren

Das Studierendenwerk Würzburg befindet sich im Studentenhaus Am Studentenhaus / Ecke Am Exerzierplatz.

Geschichte

Beweggrund für die Entstehung der Studentenwerke waren die großen wirtschaftlichen Probleme der Studierenden während und nach dem Ersten Weltkrieg. Viele waren von ihrem Studium an die Front berufen worden und kehrten mittellos an die Universität zurück. Als örtliche Zusammenschlüsse der Studierenden bildeten sich zunächst die Allgemeinen Studentenausschüsse, mit der 1919 gegründeten Deutschen Studentenschaft als Dachorganisation. Diese waren die Basis für die in der Folgezeit entstehenden wirtschaftlichen Hilfsvereine, deren wesentliches Prinzip die Hilfe zur Selbsthilfe unter Ablehnung von Almosen war. Manifest dieser Zielsetzung wurde das auf dem vierten Deutschen Studententag 1921 in Erlangen verabschiedete „Erlanger Programm“.

Als Dachorganisation für diese Wirtschaftskörper an den einzelnen Universitäten wurde 1921 die „Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft e.V.“ gegründet, welche 1922 die „Darlehenskasse der Deutschen Studentenschaft e.V.“ und 1925 die „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ initiierte.

Die erste Studentenspeisung der „Mensa Academica“ wurde erstmalig am 30. Mai 1921 in der ehemaligen Hofküche der Würzburger Residenz angeboten. An der Universität Würzburg gründete der Student Leo Robert Assmann am 23. Juli 1921 den Verein „Studentenhilfe e.V. Würzburg“.

Hauptziele der Vereine waren die Errichtung von Studentenhäusern (in Würzburg 1928/1929) sowie, damit verbunden, die Einrichtung von Mensen für die kostengünstige Versorgung der Studierenden. 1929 wurde das Studentenhaus mit einer Mensa, einem kleinen Wohnheim und einem Aufenthaltsraum eröffnet und wird seitdem als Speise-, Lese- und Studiersaal genutzt. Ferner vergaben die Vereine Geldunterstützungen, da die bisherigen Stipendienstiftungen durch die Inflation größtenteils ruiniert worden waren. Sie leisteten Krankenfürsorge, vermittelten verbilligte Bücher und Waren des täglichen Bedarfs und gaben Unterstützung in Bekleidungsfragen. Sie boten kulturelle Betätigungsmöglichkeiten, beispielsweise mittels eines eigenen Kammerorchesters, und stellten Unterkünfte in Form von Wohnheimen zur Verfügung. Das Beratungsangebot erstreckte sich ursprünglich auf Wirtschaftsfragen, wurde aber alsbald auch auf Hilfestellungen bei der Studiengestaltung, insbesondere für Erstsemester, ausgedehnt. Ferner vermittelten die Vereine Nebenerwerbsmöglichkeiten. Dieses sog. Werkstudententum als Mittel zur Selbsthilfe war eines der Hauptprojekte der Studentenhilfebewegung der 1920er Jahre.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden auch die Studentenhilfen wie die sonstigen Institutionen des öffentlichen Lebens „gleichgeschaltet“ und 1933 in „Studentenwerke“ umbenannt. Bereits 1929 hatte sich der Dachverband die Bezeichnung „Deutsches Studentenwerk e.V.“ zugelegt.

Laut den neu zu erstellenden Satzungen standen deren Einrichtungen prinzipiell nur Mitgliedern der Studentenschaft offen, aus der die jüdischen Studierenden ausgeschlossen waren. Mit dem 1938 erlassenen Gesetz über das Reichsstudentenwerk wurden alle Studentenwerke aufgelöst und waren nun als Anstalten des öffentlichen Rechts Dienststellen des 1934 entstandenen Reichsstudentenwerkes in Berlin-Charlottenburg.

Nach Kriegsende wurden die bayerischen Studentenwerke wieder gegründet und 1948 als eigenständige Anstalten des öffentlichen Rechts institutionalisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine der Hauptaufgaben die Bewältigung der durch Kriegszerstörungen und Ansteigen der Studierendenzahlen geschaffenen Wohnungsnot, welcher durch einen forcierten Wohnheimbau begegnet wurde. 1957 übertrug man den Studentenwerken mit der Einführung des Honnefer Studienförderungsmodells, aus dem 1971 das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAFöG) hervorging, den Vollzug der staatlichen Ausbildungsförderung. Außerdem fiel in die Verantwortlichkeit der Studentenwerke die Erhebung einer Statistik über die sozialen Verhältnisse der Studierenden. Darüber hinaus nahmen die Studentenwerke unter anderem Angebote für psychologisch-psychotherapeutische Beratung und Rechtsberatung sowie Angebote zur Kinderbetreuung in ihr Tätigkeitsfeld auf.

Am 1. Dezember 2023 wurde aus dem „Studentenwerk Würzburg“ das „Studierendenwerk Würzburg“. [1]

Aufgaben

  • Mensen der Universität Würzburg
  • Verwaltung der werkseigenen Studentenwohnheime
  • Zimmervermittlung
  • Rechtsberatung
  • Sozialberatung
  • Studienfinanzierungsberatung
  • BAFöG-Abteilung

Adresse

Studierendenwerk Würzburg
Anstalt des öffentlichen Rechts
Am Studentenhaus
97072 Würzburg
Telefon: 0931 - 8005-0
Telefax: 0931 - 8005-214

ÖPNV

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Studentenhaus


Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Peter A. Süß (Hrsg.): 75 Jahre Studentenwerk Würzburg 1921-1996. Eine Festschrift, Würzburg 1996

Weblinks

Einzelnachweise

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