Stephan Gätschenberger

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Stephan Gätschenberger (* 2. Januar 1823 in Würzburg; † 12. Oktober 1882 in Budapest) war Schriftsteller, Journalist und Herausgeber des Satiremagazins Würzburger Stechäpfel.

Leben und Wirken

Stefan Gätschenberger stammt aus einem wohlhabenden Handelshaus, er war der Sohn von Franz Anton Gätschenberger und erhielt eine solide Ausbildung, die in für die Übernahme des väterlichen Unternehmens vorbereiten sollte. Das Handelshaus wurde jedoch Anfang 1848 insolvent, wofür Gätschenberger später die Finanz- und Steuerpolitik im Königreich Bayern verantwortlich machte. Bedingt durch die schwierigen familiären und geschäftlichen Verhältnisse konnte sich Gätschenberger nicht an den Ereignissen der 1848er Revolution zu beteiligen.

Journalist und Redakteur

Ende 1848 begann Gätschenberger zunächst an der „Neuen fränkischen Zeitung“, die wegen ihrer demokratischen Orientierung und Unterstützung der Würzburger Studentenschaft von der Obrigkeit bekämpft wurde und 1850 eingestellt wurde. Es folgte mit dem „Fränkischen Punsch“ ein erstes humoristisches Wochenblatt. 1852 wurde Gätschenberger erstmals für einige Wochen inhaftiert. Zur Sicherung des Lebensunterhalts betrieb er für einige Jahre eine Gewürzhandlung, während er zahlreiche literarische und literaturhistorische Werke veröffentlichte, die breite Anerkennung bis hin zum bayerischen Königshaus fanden. Ende 1859 wandte Gätschenberger sein Interesse den neu gegründeten großdeutschen Vereinen zu und stimmte so politisch mit der gemäßigt liberalen bayerischen Regierung überein. Gätschenbergers „Würzburger Journal“ war das Organ des entsprechenden Würzburger Vereins. Es folgten jeweils für wenige Jahre das „Fränkische Morgenblatt“ und die „Bayerische Volkszeitung“. Gätschenberger war in den folgenden Jahren vielfältig politisch aktiv, bis das von ihm unterstützte Ministerium Hohenlohe durch die Landtagswahlen 1869 den konservativen Kräften unterlag.

Herausgeber

Gätschenberger übernahm die Herausgabe des Satiremagazins Würzburger Stechäpfel, die von Dr. Michael Schmerbach gegründet worden waren. Zunächst erhielt er Dank des Wohlwollens des Regierungspräsidenten Friedrich Freiherr von Zu Rhein dafür sogar zunächst staatliche Subventionen. Persönliche Feindschaften und journalistische Scharmützel brachten ihm verschiedenen Anklagen ein, die 1877 wieder zu einer Haftstrafe führten. Nach der Entlassung gründete er mit den „Würzburger Glöckli“ eine Fortsetzung. 1878 folgte eine weitere Verurteilung, der drohenden Haftstrafe kam er durch Umzug in die Schweiz und danach nach Ungarn zuvor.

Siehe auch

Quellen

  • Brigitte Kleinlauth: Stephan Gätschenberger. In: Fränkische Lebensbilder 15 (1993) S. 219-239

Weblinks

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