Steinkreuz Hettstadter Steige (Zell a. Main)
Das Steinkreuz Hettstadter Steige ist ein Baudenkmal in der Gemarkung von Zell a. Main.
Standort
Das Kreuz steht an der Hettstadter Steige südwestlich der Marktgemeinde ca. 100 m nördlich nahe östlich einer Feldscheunenzufahrt etwa 700 m östlich des Abzweigs nach Waldbüttelbrunn.
Geschichte
Das Kreuz markiert den Beginn des sogenannten „Remlinger Geleits“ der Grafen von Wertheim. Dieses erstreckte sich vom „Steinernen Kreuz an der Zeller Steige“ bis Kredenbach (heute Gemeinde Esselbach). Das Geleit war teil der wichtigen Fernhandelsstraße „Nürnberg - Frankfurt“. Aus diesem Grund wird das Kreuz auch als „Geleitkreuz“ bezeichnet.
An dieser Stelle endete auch die linksmainische äußere Landwehr von Würzburg. Sie erstreckte sich vom „Kalten Loch“ nordöstlich von Kist bis zum steinernen Kreuz. Die Landwehr war an der Geleitstraße durch eine Schranke („Riegel“) durchbrochen.
Der Vertrag über das Geleit zwischen Würzburg und Wertheim wurde am 24. Oktober 1424 geschlossen. [1] In der Urkunde wird ausdrücklich auf das Kreuz Bezug genommen [2]. 1443 gibt es eine frühe urkundliche Erwähnung des Kreuzes in der Aufstellung des Rates von Würzburg über die Verpflichtung der einzelnen Stadteile zur Pflege der Landwehr. [3]
Beschreibung
„Kreuz, grob gehauenes Steinkreuz mit mittigen Wappenreliefs, spätmittelalterlich.“
Erscheinungsbild und technische Daten
Maße ab Sockel: Höhe 2,05 m, Breite 0,90, Tiefe 0,23 m. Kreuz aus rotem Bundsandstein in lateinischer Form. Die Ostseite zeigt das Wappenrelief des Hochstifts Würzburg, die Westseite zeigt einen Adler, das Wappen der Grafschaft Wertheim.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Zell a. Main, Nr. D-6-79-209-54
- Christian Naser: Balthasar Neumanns Weinhändlerschloß. Das Zeller Palais als Kristallisationspunkt der wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung der fränkischen Weinhändler im 18. Jahrhundert, Würzburg 2022, Bd. 1, S. 100 [Anm. 40], ISBN 978-3-8260-7538-4
Weblinks
- Steinkreuz auf kreuzstein.eu
- Dr. Joseph Aschbach: Geschichte der Grafen von Wertheim. 1843
- Carl Heffner: Würzburg und seine Umgebungen, ein historisches-topographisches Handbuch. 1811, Einleitung, Seite XXIII
- „Grafen von Wertheim“ auf historisches-lexikon-bayerns.de, Abschnitt „Das Gebiet der Grafen von Wertheim: Rechte, Einnahmen, Herrschaftszentren und Grablegen“
- Rezesse, Verträge und Spruchbriefe (Lade XIII-XIV) / 1287-1630, Urkunde mit Bezug auf Zeller Kreuz vom 24. August 1465 (an sandt Bartelmes tage 1465)
- Steinkreuz Hettstadter Steige im DenkmalAtlas 2.0
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Joseph Aschbach: Geschichte der Grafen von Wertheim. 1843, S.215
- ↑ Geschichte der Grafen von Wertheim, Zweiter Teil: Wertheimisches Urkundenbuch, S. 218 f, "... dass unser geleide gene solle bis an daz Crutz uff der murn bei Hernzelle...
- ↑ Dr. Karl Gottfried Scharold: Würzburg und seine Umgebungen. Ein Wegweiser und Erinnerungsbuch. Würzburg 1836, S. 110