Spätkeltische Viereckschanzen (Stalldorf)
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Die Spätkeltischen Viereckschanzen sind Bodendenkmäler im Stöckachwald bei Stalldorf.
Definition
Viereckschanzen sind keltische Heiligtümer aus der jüngeren Latènezeit (150-50 v.Chr.), die durch einfache Erdwälle mit vorgelegten Spitzgräben eingefriedet sind. Sie sind also keine Wehranlagen, wie ihre Bezeichnung zunächst einmal nahelegen könnte. Graben und Wall dienten lediglich dazu, einen kultischen inneren Raum gegen die übrige Umgebung abzugrenzen.
Geschichte
Die spätkeltischen Viereckschanzen des zweiten bis ersten Jahrhunderts v. Chr. zogen schon früh das Interesse der Fachwelt auf sich. Nach einigen Walluntersuchungen im Jahre 1903 in der Viereckschanze von Bütthard konnte Prof. Dr. Georg Hock, Landeskonservator in Würzburg, in einer Ecke dieser Anlage Pfostenstellungen beobachten, die, wie wir heute wissen, die Überreste eines kleinen keltischen Tempels darstellen. Bei den Ausgrabungen der Stalldorfer Schanze in den Jahren 1913 und 1926 konnte Prof. Hock zum ersten Male einen 2,5 m breiten quadratischen Schacht freilegen.
Ausgrabungen
Prof. Hock fand spätkeltische Keramik. Ferner konnte an der Westseite ein Gebäudegrundriss freigelegt werden, bei dem es sich wohl um einen kleinen Innentempel gehandelt hat. Diese zumeist rechteckigen Innentempel bestehen gewöhnlich aus einem Innenraum und einem weiteren umlaufenden Raum, dessen äußere Begrenzung durch Pfosten gebildet wird. Zu diesen Tempeln gehören u.a. insbesondere ein oder mehrere tiefe, bis in das Grundwasser hinabreichende Schächte, in denen sich wiederholt Überreste von hölzernen, plastischen Bildern fanden.
Bildergalerie
Siehe auch
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bodendenkmäler in Riedenheim, Nr. D-6-6425-0057 und D-6-6425-0058
Weblinks
- Spätkeltische Viereckschanze im DenkmalAtlas 2.0
- Spätkeltische Viereckschanze im DenkmalAtlas 2.0
- Geschichte auf riedenheim.de