Mohr'sche Malzfabrik

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Abbildung der „Mohr'schen Malzfabrik“ auf einer Rechnung aus dem Jahr 1910
Lageplan der Mohr'schen Malzfabrik im Mainviertel (1879)

Die Mohr'sche Malzfabrik war ein Unternehmen im Würzburger Mainviertel.

Geschichte

1858 wurde Markx Mohr Miteigentümer der Alten Kaserngasse 16, des sog. Frankensteinschen Hof, und erstand 1860 letztlich das gesamte Anwesen. Zwei Jahre später begann dieser Markx Mohr Malz auf dem Gelände zu dörren und eröffnete 1865 schließlich eine Malzfabrik. Knapp ein Jahr nach dem Tod von Markx Mohr erwarb Moritz Mohr am 3. Oktober 1871 das Anwesen in der Alten Kaserngasse 16. Neben dem gut erhaltenen Wohngebäude und den Fabrikanlagen konnte sich Moritz Mohr dabei an einem Obst- und Blumengarten erfreuen. Inwiefern Moritz Mohr mit dem verstorbenen Markx Mohr verwandt war, ist nach heutigem Forschungsstand ungeklärt.

Ab den 1880er Jahren wurde das Familienunternehmen von seinem Sohn Leon und dem Schwiegersohn Lazarus Adler übernommen und erfolgreich fortgeführt; die Fabrik wurde zu einem großen jüdischen Unternehmen und Arbeitgeber in Würzburg.

Nach dem Tod von Lazarus Adler führte sein Sohn Willy Adler das Unternehmen ab 1899 weiter. Leon Mohr war zu dem Zeitpunkt bereits ausgestiegen und hatte seinen Anteil 1898 verkauft. Willy Adlers Schwiegervater Ferdinand Blum wurde um 1905 Teilhaber der Malzfabrik, woraufhin das Unternehmen umbenannt wurde in „Mohr’sche Malzfabrik Adler & Blum“.

Ende der Mohr'schen Malzfabrik

In den 1930er Jahren wurde die Malzfabrik von den Nationalsozialisten gewaltsam übernommen. Sie drängen Willy Adler, zuletzt Alleininhaber des Unternehmens, aufgrund seiner jüdischen Herkunft hinaus. Gegen den NSDAP-Zugriff auf die Malzfabrik half auch die Protestschrift seines Vetters Dr. Julius Adler (* 29. September 1882 in Würzburg; † 30. Juni 1934 im KZ Dachau) nichts. Willy Adler emigrierte nach Frankreich, kurze Zeit später ging das ehemals jüdische Familienunternehmen bankrott und die Malzfabrik wurde Ende der 1930er Jahre abgerissen.

Siehe auch

Quellen und Literatur

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