Marienhof (Püssensheim)

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Gut Marienhof bei Püssensheim
Gut Marienhof

Der Marienhof ist ein Aussiedlerhof in der Gemarkung des Prosselsheimer Ortsteils Püssensheim.

Lage

Nur knapp einen halben Kilometer nordöstlich von Püssensheim liegt das Gut Marienhof auf einem sanften Hügel. Der Boden, den die jeweiligen Besitzer zu bearbeiten hatten, stellte hohe Anforderungen an ihr Können. Er wechselt von tonigen zu sandigen Lehmböden. Die dazugehörigen Gebäude sind heute umgeben von einer vor 120 Jahren gepflanzten Parkanlage.

Geschichte

Die Entstehungszeit des Marienhofs ist zwischen 1832 und 1864 anzusiedeln. In den Flurkarten von 1907 ist der Marienhof bereits mit seinen riesigen Flurstücken verzeichnet. Es sind durchwegs Flurnamen von vormaligen Wäldern: Oberholz, Bauernholz, Salzlacken, Kohlplatte und Dipbacher Hügel.

Der Grund, warum ein Pächtershaus mit Scheunen und Stallungen auf dem Hügel wohl bald nach 1832 errichtet wurde, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. 1864 hatte der Frankfurter Bankier Wilhelm Günther erfahren, dass das Püssensheimer Hofgut zum Verkauf anstünde. Er besichtigte es und kam mit seiner Frau Marie, geb. Lejeune, erneut nach Püssensheim, um ihr das Gut auf dem Hügel zu zeigen. Der Kaufabschluss war am 22. Februar 1865. Zu Ehren seiner Frau nannte Wilhelm Günther das Gut „Marienhof“.

1866 begannen die Bauarbeiten für das neue, geräumige Schlösschen, das 1872 fertig war. 1893 verkauften die Günthers den Marienhof an Otto Jungmann und Frau Elisabeth, geb. Holz, aus Frankfurt. 1902 kaufte Max Schreiber, Landwirt aus Wiesbaden, das Gut; bereits zwei Jahre später ging es in den Besitz von Heinrich Müller, einem Kaufmann aus Eltville, über, der 1909 Land von Püssensheimer Bauern zukaufte.

1928 war die Gemeinde Püssensheim an einem Ankauf des Hofes interessiert, der jedoch nicht zustande kam. 1930 kauften Fridolin und Mathilde Birkhofer, geb. Heckmann, den Marienhof. Hier wollte Fridolin Birkhofer seine Pensionsjahre verbringen, starb aber schon fünf Jahre später. Nach dem Tod von Mathilde Birkhofer im Jahre 1951 kam der Marienhof an die Erbengemeinschaft der fünf Kinder. Nach langen Erbverhandlungen fiel das Gut 1960 an den Sohn Fridolin Birkhofer. Nach seinem frühen Tod 1967 führte seine Frau Katharina, geb. Fischer, Gut Marienhof weiter und verbesserte die Ertragslage des Hofes durch Schweinehaltung. Seit 1980 bewirtschaften ihr Sohn Peter Birkhofer und dessen Frau Margot, geb. Schneider, den Hof, den sie 1986 übernahmen. Seit geraumer Zeit ist Sohn Fridl Birkhofer in den Betrieb eingestiegen.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Christine Demel: 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Püssensheim. Selbstverlag Gemeinde Prosselsheim 1992, S. 412 ff.

Kartenausschnitt

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