Louis Marie Turreau
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Louis Marie Turreau de Garambouville (* 4. Juli 1756 in Évreux/Normandie; † 10. Dezember 1816 in Conches-sur-Gondoire bei Paris) war Diplomat, französischer General im Dritten Koalitionskrieg und Besatzer von Würzburg.
Militärische Laufbahn
Er begann seinen Militärdienst 1792 in der Moselarmee und wechselte im Juli 1793 als Generaladjudant und Brigadekommandant in die Vendee-Armee an die Atlantikküste. Ab November war er in der Ost-Pyrenäen-Armee gegen die Spanier im Einsatz. 1794 verbrachte er ein Jahr in Kriegsgefangenschaft. Ab 1800 war er in der Schweiz und Norditalien eingesetzt. Von 1803 bis 1811 war er französischer Botschafter in den USA und nahm dann am dritten Koalitonskrieg von Napoleon teil.
Besatzung Würzburg
1812 und 1813 kam Napoleon jeweils nach Würzburg und ließ die Festung Marienberg als rückwärtigen Stützpunkt in den Verteidigungszustand versetzen. Am 8. Oktober 1813 wurde das Bündnis zwischen Bayern und Napoleon gekündigt, Großherzog Ferdinand von Würzburg wollte jedoch noch abwarten, worunter am meisten die Zivilbevölkerung im Mainviertel litt. Da Turreau die Festung und das Mainviertel aber besetzt hielt, entschied man sich, ihn und seine Truppen auszuhungern. Dazu standen die Bayern und Österreicher unter General Karl Philipp Fürst von Wrede am Main bei Würzburg mit einem Heer von 60.000 Mann den Franzosen gegenüber. Turreau gab Ende März 1814 das Mainviertel frei. Nach seiner Kapitulation am 4. Mai 1814 erhielt er mit seinen Truppen freien Abzug. Nach der Abdankung Napoleons zog er sich nach Frankreich zurück. Kraft Artikel II des am 3. Juni 1814 zwischen Österreich und Bayern geschlossenen Vertrages fiel das Großherzogtum Würzburg wieder an das Königreich Bayern.