Lein & Steinberg

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Lein & Steinberg war eine Herrenmodenfabrik in Würzburg.

Geschichte

1877 gründete Louis Rosenbaum mit seinem Schwager Samuel Sachs eine Herrenkleiderfabrik. 1894 kam es zur Geschäftstrennung und Rosenbaum eröffnete eine eigene Fabrikation in der Firma "Louis Rosenbaum" in der Juliuspromenade 5 , die bis 1903 als gemeinsame Schnittwarenhandlung "Sachs & Rosenbaum" firmierte. 1903 übergab er die Firmenleitung an seine beiden Schwiegersöhne Heinrich Lein und Isak Julius Steinberg, die das Unternehmen in Kleiderfabrik Lein & Steinberg, später "Lein & Co. umfirmierten. Das Unternehmen zog in die Ludwigstraße 8. Nach dem Tod von Lein 1924 führte dessen Witwe Adelheid Lein die Firma weiter, ab 1927 zusammen mit ihrem Schwiegersohn Julius Neumann. Auch ihre Schwester Frieda trat nach Steinbergs Tod 1929 mit ihrem Sohn Walter als Teilhaber in die Firma ein. In den 1930er Jahren begann durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten der Niedergang der Firma, bis sie im Dezember 1938 geschlossen werden musste. Die beiden Schwestern Adelheid und Frieda wurden am 23. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 4. Juni 1943 ermordet wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand das neue Firmengebäude in der Dürerstraße 14 unmittelbar am ehemaligen Bahnübergang zum Gerbrunner Weg.

Angebot

Das Unternehmen produzierte und handelte mit Herrenoberbekleidung. Anzüge und Sakkos entstanden in eigener Fertigung.

Heutige Nutzung

Das ehemalige Verwaltungs- und Schneidereigebäude übernahm das Berufsförderungswerk Nürnberg.

Stolpersteine

Für Adelheid Lein wurde 2009 an ihrem ehemaligen Wohnsitz in der Rotkreuzstraße und 2012 für Frieda Steinberg am ehemaligen Firmensitz in der Ludwigstraße je ein Stolperstein gesetzt.

Siehe auch

Quellen

  • Reiner Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Würzburg 1989, Teil 1, S. 339, Teil 2 S. 467, 581
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