Löschzug 2 (Grombühl)

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Gerätehaus

Der Löschzug 2 (Grombühl) ist einer von fünf Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg. Seit 1979 befindet sich der Löschzug im selben Gerätehaus wie der Löschzug 1 (Stadtmitte). Das Gerätehaus des Löschzuges befindet sich in der Füchsleinstraße 3.

Geschichte

Feuerwehrgerätehaus Grombühl 1908 bis 1945

Mit der Entfestigung der Stadt setzte außerhalb der Stadtmauer eine rege Bautätigkeit ein. Einher ging mit der Entfestigung die Entstehung des Stadtbezirks Grombühl. Für die Feuerwehr war dies zunächst mit Erschwernissen verbunden: Das Löschgerät wurde bis dahin ausschließlich innerhalb der Stadtmauer aufbewahrt und musste bei Bränden erst zu den außerhalb der Wälle gelegenen Gebäude transportiert werden. Am 15. März 1875 beschloss deshalb der Ausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg die Gründung der Bezirksfeuerwehr Grombühl und der Bezirksfeuerwehr Sanderau. 1876 entstand in der Folge ein Komitee, das sich die Bildung einer neuen Feuerwehrabteilung zur Aufgabe machte. [1] Dies bedeutete einerseits finanzielle Mittel zu sichern, andererseits aber auch Ausrüstungsgegenstände und mechanische Leitern zu beschaffen. Aus der Bevölkerung und von den örtlichen Unternehmern erfuhr die Bezirksfeuerwehr Grombühl gleich zu Beginn großen Rückhalt: Fabrikant J. H. Reinhardt schenkte eine Wagen- und zwei Buttenspritzen mit Zubehör, die Gebrüder Buchner übernahmen die unentgeltliche Herstellung des ersten Feuerwehrhauses, Zimmermeister Blatz lieferte dafür den Dachstuhl, Zimmermeister Pacholke das Einfahrtstor und Herdfabrikant Martin einige Steigrequisiten. Das erste Feuerwehrhaus mit Schlauchturm und darauf befindlicher Alarmglocke stand in der Grombühlstraße im Bereich des Kohlenhofs, ungefähr dort wo sich heute die Brücke Auverastraße, Boote Seubert sowie die Zufahrt zu einem Fitnessstudio befinden. Die Bezirksfeuerwehr Grombühl war mit den Geräten und Ausrüstungsgegenständen eines vollständigen Zuges ausgestattet: Eine große vierrädrige Saug- und Druckspritze, eine große zweirädrige Abprotz-Saug- und Druckspritze, ein Notpfostenwagen (Hydrantenwagen), zwei fahrbare eiserne Wasserfässer mit je 500 Liter Wasser, eine mechanische Leiter (Rettungshöhe 19 Meter), ein Steiggerätewagen, zwei Dachleitern und ein Rettungsschlauch (14 Meter Länge). [1] Im Jahr 1885 zählte die Bezirksfeuerwehr Grombühl zum zehnten Jubiläum 55 Mitglieder. Ab 1893 wurde eine ständige Bereitschaft eingerichtet, die via Fortläutewerk (elektronische Klingeln) alarmiert wurde.

1896 wurden der Grombühler Feuerwehr die Mittel für den Neubau eines Feuerwehrhauses bewilligt. Jedoch hatten bereits ein Jahr später andere städtische Bauprojekte eine höhere Priorität, womit die Neubaupläne zunächst auf Eis lagen. 1900 wurde ein Bauplatz an der verlängerten Petrinistraße gefunden. 1907 war das neue Feuerwehrhaus in der Petrinistraße, Ecke Senefelderstraße (heutige Petrinistraße 33a) im Rohbau fertig. Die Löschzug-Chronik beschreibt den Bau folgendermaßen: [2]

„Gegen Osten ist im Parterreraum ein Waschraum und ein Wachlokal für die Feuerwehr, im ersten Stock die Wohnung des Feuerwächters, der gleichzeitig im Gaswerk beschäftigt wird. Die Wohnung besteht aus drei Zimmern mit Küche. Gegen Norden ist der Steigerturm errichtet; gegen Westen ist die Gerätehalle mit je drei Toröffnungen nach Norden und Süden angebaut. Das Haus, welches gegen Osten eine kleine Vorgartenanlage erhält, macht einen gefälligen Eindruck.“

Die feierliche Einweihung erfolgte am 10. Mai 1908 mit zahlreichen Ehrengästen. Verbunden war die Veranstaltung mit einem Frühschoppen. 1910 erfolgte im Zuge der Neueinteilung der Würzburger Feuerwehren in Kompanien die Umbenennung der Bezirksfeuerwehr Grombühl in 4. Kompanie Grombühl. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Grombühler Feuerwehrhaus vollständig zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.

Die 4. Kompanie war deshalb nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit ohne eigene Bleibe. 1948 erfolgte die Umbenennung der Einheit in Löschzug 2 Grombühl. Von 1966 bis 1975 wurden dem Löschzug einige Räume und eine Fahrzeughalle des TÜV überlassen und so zumindest eine provisorische Unterkunft gegeben. Ausgestattet war der Löschzug 2 zu diesem Zeitpunkt mit einem LF 32. [3] Erst am 7. Oktober 1979 fand der Löschzug 2 am heutigen Standort wieder eine dauerhafte Heimat. Das Gerätehaus teilen sich die Grombühler seitdem mit dem Löschzug 1 Stadtmitte. Beide Löschzuge haben ihre Eigenständigkeit behalten, arbeiten aber sehr eng zusammen und werden auch immer gemeinsam alarmiert. Seit 1980 verfügt der Löschzug 2 Grombühl über eine eigene Feuerwehrfahne (Standarte).

Technik

Der Löschzug 2 ist mit einem Einsatzfahrzeug ausgestattet:

LF 16/12

Löschgruppenfahrzeug 16/12
Funkrufname: Florian Würzburg 2/41/1
Fahrgestell: Mercedes Benz 1120
Baujahr: 1990
Im Löschzug 2 seit: 2018
Beladung: 1200 Liter Wasser, Stromerzeuger, vier Atemschutzgeräte, Absturzsicherung

Führung

  • Zugführer Jürgen Ganser
  • Stellvertretender Zugführer Michael Kraft

Übungen / Ausbildung

  • immer Freitags 18.30 - 21.00 Uhr, Kontaktaufnahme für Interessenten ist per Telefon (Telefon: 0931 / 282324 - nur Freitags) oder E-Mail (loeschzug2@feuerwehr-wuerzburg.org) möglich.

Literatur

  • Freiwillige Feuerwehr Grombühl: 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grombühl. Festschrift, Grombühl, 1985.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Freiwillige Feuerwehr Grombühl: 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grombühl. Festschrift, Grombühl, 1985, S. 21.
  2. Freiwillige Feuerwehr Grombühl: 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grombühl. Festschrift, Grombühl, 1985, S. 25.
  3. Freiwillige Feuerwehr Grombühl: 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grombühl. Festschrift, Grombühl, 1985, S. 29.

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