Kauzenbuch
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Die Stadt Ochsenfurt führt kein „Goldenes Buch“ im engeren Sinne, sondern als Gästebuch das Kauzenbuch.
Geschichte
Die beiden ersten historischen Kauzenbücher wurden vom Domkapitel geführt. Zwei Original-Bände aus dem Jahr 1611 bis zur Säkularisation 1802 werden im Museum für Franken auf der Festung Marienberg in Würzburg aufbewahrt.
Die Chronik jedoch, das „Kauzenbuch“, in dem alle Kauzentrinker sich mit einem Spruch eintrugen, tauchte 1839 wieder auf. Das älteste Gästebuch der Stadt stammt aus dem Jahr 1914, mit den Einträgen von König Ludwig III. von Bayern und seiner Gattin und deren Begleitpersonen und dem damaligen Regierungspräsidenten Dr. Julius Ritter von Henle. In den 1870er Jahren wurde ein Gästebuch angelegt mit Einträgen verschiedener Besucher unterschiedlichster Herkunft und Bedeutung.
Heutige Bedeutung
Seit 1954 werden wieder Kauzen-Bücher geführt (zur Zeit das dritte Exemplar, gestaltet von Günter Jäger). Darin finden sich Einträge von Ministern aus Bayern und der Bundesrepublik Deutschland, Gästen der Partnerstädte, sowie den anwesenden Ehrengästen und Besuchern der „Kauzen-Sitzungen“ und natürlich auch von Bischöfen und Domkapitularen. Demnach sind augenblicklich fünf Gästebücher vorhanden.
Trinkritual
Wer den etwa drei Liter fassenden Pokal, den Ochsenfurter Kauz, während eines damit verbundenen Gelages in einem Zuge austrinken konnte, durfte sich in das speziell dafür geschaffene Kauzenbuch eintragen.
Siehe auch
Quellen
- Hintergrundinformationen vom ehemaligen Stadtarchivar Peter Wesselowsky