Karl Köllner
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Karl Köllner war Geistlicher und von 1939 bis 1951 evangelischer Ortspfarrer in Uettingen.
Pfarrer in Uettingen
Als Pfarrer Köllner 1939 Seelsorger in Uettingen wurde, kamen viele deutsche Rückwanderer aus den Grenzgebieten nach Frankreich, aus dem Saarland, aus der Pfalz, nach Uettingen und Helmstadt, die von ihm seelsorgerisch betreut wurden. 1939 begann am 1. September der Zweite Weltkrieg und viele Männer des Ortes wurden zum Militärdienst eingezogen.
1940 übernahm Friedrich Leibold als 18jähriger junger Mann den Orgeldienst, nachdem der Lehrer den Kantorendienst niedergelegt hatte. Leibold sollte sein ganzes Leben „der Organist“ von Uettingen bleiben: bei Hunderten von Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und Gottesdiensten den Gemeindegesang auf der Orgel begleiten - bis zu seinem Tod 1998.
1943 wurde Köllner als Soldat eingezogen. 1944 kam Vikar Fritz Weiner - selbst kriegsversehrt - zur Vertretung. Beim Einmarsch der Amerikaner in Uettingen blieben die Kämpfe aus; für 14 Tage wurde der Ortspfarrer Bürgermeister, weil sich sonst niemand fand. Nach dem 16. März 1945 kamen aus dem zerbombten Würzburg eine große Zahl Evakuierter ins Dorf. Später folgten Heimatvertriebene aus Böhmen und dem Donauraum, zumeist Katholiken. Gräfin Sophia von Wolffskeel ließ im Gartenzimmer ihres Schlosses eine Kapelle für die katholischen Mitbürger einrichten. 1946 kehrte Pfarrer Köllner aus der Kriegsgefangenschaft zurück und fand eine ausgedehnte Gemeindearbeit vor: In Greußenheim, Roßbrunn, Mädelhofen und Helmstadt waren durch Flüchtlinge ansehliche evangelische Gemeinden entstanden. Den Katholiken gab er die Gelegenheit, ihren Gottesdienst im Betsaal des evangelischen Pfarrhauses und später in der Kirche zu halten. Die politische Gemeinde stellte 1949 einen leer stehenden Speicher über der alten Schule für Gottesdienste der Katholiken zur Verfügung.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Klaus Schößler u.a.: Uettingen. Besiedlung, Heimatbuch, Chronik und Bilddokumente. Hrsg.: Gemeinde Uettingen 2002, S. 72 f.