Joseph Anton Glantschnigg
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Joseph Anton Glantschnigg (* 1695 in Bozen; † nach 1750 ebenda) war Südtiroler Universal-Maler und Wachsbildhauer.
Familäre Zusammenhänge
Sein Vater war der berühmte Tiroler Historienmaler und Freskant Ulrich Glantschnigg (1661-1722).
Leben und Wirken
Er erhielt zunächst Kunstunterricht von seinem Vater und reiste mit 25 jahren nach Wien und von dort mit Unterstützung eines Verwandten nach Würzburg. Da zu dieser Zeit die Klöster und Abteien begannen, ihre Kirchen und Stiftgebäude auszuschmücken, fand er bald eine Vollbeschäftigung und ließ sich in Würzburg nieder. Er heiratete die Tochter eines Würzburger Bürgers, aus deren Ehe ein Sohn und eine Tochter hervorgingen. Nach dem Tode seiner ersten Frau vermählte sich Glantschnigg zum zweiten Male mit seiner Magd, deren schlechtes Wirtschaften ihn aber in Armut und Elend stürzte, bis ihn davon im Alter von etwa 60 Jahren der Tod ereilte.
Oeuvre
Gemäß seiner Auffassung, dass ein Künstler alles malen müsse, gestaltete er Historienbilder, Schlachtstücke, Heiligenbilder, Stillleben, Landschaften, Architekturstücke und bossierte in Wachs. Er malte in überraschender Weise schnell, aber in seiner Vorliebe für die Jagd und Gärtnerei vernachlässigte er die Kunst sein und lebte mehr seinen Passionen, die später seinen Verfall mit veranlassten. Für den Fürstbischof von Würzburg, den Grafen von Seinsheim, für die Grafen von Schönborn, Rotenhan etc. war er jahrelang durch Auftragsarbeiten permanent beschäftigt. Viele seiner Werke kamen später in den Besitz des großherzoglichen Legationsrates Carl Gottfried Scharold, wo sie bis 1837 nachweisbar sind.
Werke in Würzburg und Umgebung
- Kreuzgang im ehemaligen Dominikanerkloster
- Malereien im Rotkreuzhof
- 1733: Altarbild mit Abendmahlszene in der Evangelisch-Lutherische Kirche (Reichenberg)
- 1734 und 1750; Zwei seiner Ölgemälde sind heute im Bestand des Museum für Franken