Johannes Juncker

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Johannes Juncker (* um 1582 in Walldürn; † um 1624) war Mitglied einer fränkischen Bildhauerdynastie und schuf sein Erstlingswerk in Darstadt.

Familiärer Hintergrund

Juncker ist der Name einer fränkischen Künstlerfamilie, die Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts tätig waren. Als Bildhauer fertigten sie Portale, Altäre, Taufsteine, Grabmale, Kanzeln, Bildstöcke und Kamine mit figürlichem Schmuck. Bevorzugte Materialien waren Alabaster, Sandstein, Tuff und Marmor. Terrakotta und Holzarbeiten sind nur wenige erhalten. Die Stilmerkmale ihrer Werke durchlaufen Renaissance, Manierismus und Barock und schaffen eine regionale Ausprägung in weiten Teilen Frankens. Sein Vater war Michael Juncker, sein älterer Bruder Zacharias Juncker, der Ältere.

Leben und Wirken

Nach der Ausbildung bei seinem Vater Michael war er ab 1598 als Bildhauer in Miltenberg tätig. Nach seiner Heirat 1606 in Miltenberg zug Juncker nach Aschaffenburg und erhielt dort 1607 das Bürgerrecht. Er stand in Diensten des Mainzer Erzbischofs Johann Schweikhard von Kronberg. In Zusammenarbeit von Architekt Georg Ridinger und Bildhauer Johannes Juncker wurde die Johannisburg in Aschaffenburg in den Folgejahren zum Zweitresidenzschloss des Erzbischofs umgebaut.

Genre

Das Jugendwerk Johannes Junckers bestand hauptsächlich aus Tuffstein und orientierte sich am Vorbild des Vaters (Beispiele in Würzburg, Arnstein, Aschaffenburg). Bevorzugtes Material weiterer Schaffensphasen war der Alabaster. Mit dem Hauptaltar der Schlosskapelle in Aschaffenburg erhielten seine Figuren mehr Volumen, eine starke Bewegtheit und überstreckte Glieder und damit manieristische Merkmale. Gegen 1624 verliert sich die Spur des Bildhauers. Sein Bruder Zacharias orientierte sich an den Stilformen Johannes Junckers und führte die bildhauerische Familientradition fort.

Werke in und um Würzburg

Sein erstes eigenhändiges Werk, das er sechzehnjährig fertig stellte, ist der Hochaltar der Dorfkirche in Darstadt (Stadtteil von Ochsenfurt). Sein Erstlingswerk brachte ihm von der Kunstgeschichte die Bezeichnung „Wunderkind mit Hammer und Meißel“ oder „frühreifes Wunderkind“ ein. Nach 1598 schuf er ein Epitaph für Bischof Neidhard von Thüngen und 1601 fertigte er für das Ehehaltenhaus das Relief „Die Werke der Barmherzigkeit“

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Leonhard Tomczyk: Verstorbene Künstler aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg
  • Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren. In: Peter Kolb/Ernst-Günter Krenig (Hrsg.): Unterfränkische Geschichte, Bd. 5/2, Würzburg 2002

Weblinks

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