Johann II. von Henneberg-Schleusingen
Johann II. von Henneberg-Schleusingen OSB (* 2. Juli 1439; † 20. Mai 1513 in Fulda) war Benediktinermönch und Fürstabt des Klosters Fulda. [1]
Familiäre Zusammenhänge
Johann entstammte dem Geschlecht der Grafen von Henneberg-Schleusingen. Sein Vater war Wilhelm II. von Henneberg-Schleusingen (1415–1444); er verstarb am 8. Januar 1444 an den Folgen eines Jagdunfalls. Seine Mutter war Katharina von Hanau (1408–1460), Tochter des Grafen Reinhard von Hanau und der Katharina von Nassau-Beilstein.
Leben und Wirken
Graf Johann II. von Henneberg-Schleusingen, von 1465 bis 1473 auch Herr zu Osterburg; zusammen mit seinem Bruder Berthold empfing er am 14. Oktober 1452 auf Burg Mainberg vom Würzburger Weihbischof Johannes Hutter, OFM die Tonsur (Niedere Weihen). Er wurde Pfarrer von Schmalkalden und überließ die Pfarrei wenig später dem Priester Johann Ernis gegen eine Jahresrente von 45 fl. Von Papst Nikolaus V. erhielt er am 26. Juli 1453 Exspektanzen auf Domkanonikate in Mainz und Würzburg. Bereits im Alter von 22 Jahren Domherr in Straßburg. Am 6. April 1454 wurde er Domherr in Köln, im Wintersemester 1454/55 immatrikulierte er sich, zusammen mit seinem Bruder Berthold, an der Universität Erfurt. Auf das ihm von seinem Bruder Wilhelm III. am 3. Juni 1457 verliehene Schmalkaldener Kanonikat verzichtete er bereits wenige Tage später. Bereits 1456 wurde er Domherr in Mainz, wurde Domherr in Bamberg und 1458 Dompropst in Eichstätt, 1461 Domherr in Trier und 1462 Chor- und Domherr in Würzburg. Im Jahre 1467 eilte er dem Fürstabt von Fulda Reinhard von Weilnau zu Hilfe dessen Gebiet von Heinrich III., Landgraf von Hessen überfallen wurde. Es gelang ihn zu schlagen und wieder zu vertreiben. Zum Dank erhielt der Henneberger die Grafschaften Ziegenhain und Nidda zum Lehen. 1469 wurde er Feldhauptmann des Abts von Fulda, der ihn 1470 zum Koadjutor einsetzte.
Fürstabt von Fulda
Das Kapitel der Reichsabtei wählte 1472 den Koadjutor Johann II. Graf von Henneberg-Schleusingen zum Fürstabt von Fulda. Der umsichtige und prunklos lebende Abt konnte trotz drückenden Geldmangels verpfändete Besitzungen wieder auslösen. 1492 stiftete er den Orden des heiligen Simplicius.
Im Jahre 1507 bestellte Fürstabt Johannes II. von Henneberg-Schleusingen Hartmann II. Burggraf von Kirchberg zu seinem Koadjutor. Seine letzte Ruhestätte fand er im Dom zu Fulda.
Kloster Holzkirchen
Mit seiner Wahl zum Fürstabt des Klosters Fulda war er gleichzeitig Dienstherr des Propstes von Kloster Holzkirchen. Sein Wappenstein befindet sich links des Torbogens des ehemaligen Wirtschaftshofes des Klosters Holzkirchen; auf der rechten Seite der des Propstes Reinhard von der Tann (regierte 1500-1518).