Johann Brenck
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Johann Brenck (* 5. Juni 1604 in Windsheim; † 5. November 1674 in Bayreuth) war Vertreter einer fränkischen Holzschnitzerdynastie.
Leben und Wirken
Johann wurde 11-jährig zu Ostern 1616 gleichzeitig mit dem Windsheimer Ratssohn Hans Fueger zur Ausbildung als Schreiner und Bildschnitzer in die Werkstatt seines Vaters Georg Brenck d.Ä. aufgenommen. Nach fünfjähriger Lehrzeit entließ man Ostern 1621 beide Jungen. Es waren die letzten Lehrlinge, die ihre Ausbildung in der Brenck-Werkstatt genossen haben. Wie bei seinem älteren Bruder Georg Brenck d.J. ist eine Wanderschaft für ihn nicht nachweisbar.
Am 5. September 1626 ehelichte Johann Brenck Anna Maria Strigel aus Lauingen, die Tochter des dortigen Bürgermeisters Melchior Strigel. Am 4. April 1627 erfolgte die Bürgeraufnahme des Bildschnitzers, der sicherlich zu diesem Zeitpunkt bereits seine Meisterwürde besaß.
Johann Brenck ist in seiner Heimatstadt nur sporadisch greifbar. Zahlreiche Unglücksfälle überschatteten sein Leben in den dreißiger Jahren. Neben dem Verlust des Vaters 1635 und dem Tod seines Bruders 1639 musste er am 19. August 1634 seine erste Frau Anna Maria 32-jährig zu Grabe tragen; wenige Monate später folgte ihr das erste Kind dieser Ehe, der sechsjährige Sohn Johann Martin nach. Das letzte Ereignis, das die Anwesenheit des Schnitzers in der fränkischen Reichsstadt bezeugte, war seine zweite Heirat am 21. Februar 1637 mit der geborenen Kürschnerstochter Ursula Kraft. Bald darauf scheint Johann seine Heimatstadt verlassen zu haben; der genaue Zeitpunkt seines Fortgangs ist nicht bekannt, der Schnitzer ist erst wieder 1645 längerfristig in Kulmbach nachweisbar.
Während Georg Brenck d.Ä. und sein älterer Sohn Georg Brenck d.J. zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges die Kirchen des mittel- und unterfränkischen Raumes bereicherten, wurde Johann fürstlich-brandenburgischer Hofbildhauer in Bayreuth.
Bildschnitzerfamilie Brenck
Zur höheren Ehre Gottes und den Kirchen zur Zierde entstanden während des 17. Jahrhunderts sowohl für protestantische, wie für katholische Gotteshäuser in Franken prächtige Ausstattungsstücke. Sie sind mit den Namen der Schreiner- und Bildschnitzerfamilie Brenck verbunden, die über vier Generationen hinweg fünf Bildschnitzer hervor brachte. Mit ihren Kanzeln, Altaraufsätzen und Taufsteinen prägte die Familie Brenck zwischen Spätrenaissance und Barock über hundert Jahre lang maßgeblich die fränkische Kunstlandschaft.
Werke
Sein Sohn Hans Georg und sein Enkel traten ebenfalls in seine Fußstapfen. Diese drei prägten den Kirchenbau in der Region Windsheim, Bayreuth und Kulmbach.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Christine Schweikert: Brenck - Leben und Werk einer fränkischen Bildschnitzerfamilie im 17. Jahrhundert. Schriften und Kataloge des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim, Band 38, 2002
- Alexander Biernoth: Leben und Werk der fränkischen Bildschnitzerfamilie Brenck. auf frankenland.franconica.uni-wuerzburg.de, 2002, S. 346-347