Israelitische Präparandenschule (Höchberg)
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Die Israelitische Präparandenschule war eine jüdische Bildungseinrichtung in der Gemeinde Höchberg.
Baubeschreibung
Die ehemalige Präparandenschule ist ein zweigeschossiger Mansardgiebeldachbau mit östlich anschließender überbauter Toreinfahrt, 18./19. Jahrhundert.
Schulgeschichte
Der Gründer der Schule war der Ortsrabbiner Lazarus Ottensoser im Jahre 1865, der seine 1849 eröffnete Talmud-Tora-Schule auf Vorschlag des Distriktsrabbiners Seligmann Bär Bamberger umwandelte. An der Schule wurden jüdische Jugendliche zu Lehrern ausgebildet. Später und nur vereinzelt besuchten auch nichtjüdische Kinder die Schule, meist kamen sie direkt aus Höchberg. Lange Zeit waren nur Knaben auf der „Präparandie”, ab 1928 durften auch Mädchen die Schule besuchen. Die Präparandenschule machte Höchberg in ganz Deutschland und sogar im Ausland bekannt, da die Schüler nicht nur aus der Region, sondern auch von auswärts kamen. Aus diesem Grunde bestanden auch Schlafräume für externe Schüler im Obergeschoss des Hauses.
Lehrinhalte
Neben den weltlichen Schulfächern wie Deutsch, Rechnen, Algebra, Geschichte, Geographie, Turnen, Musik und Harmonielehre wurden auch jüdische Inhalte, so Mischnah, Talmud, hebräische Sprachlehre, Liturgiegesänge und Vorbeten unterrichtet.
Ende der Schule
In den 1930er Jahren verlor die Präparandenschule durch den Nationalsozialismus an Bedeutung und wurde geschlossen.
Heutige Nutzung
Heute nutzt das Jüdisches Dokumentationszentrum Höchberg das Schulgebäude als Museum.
Siehe auch
Quellen
- Gedenktafel am Gebäude des Zentrums
- Spuren jüdischer Geschichte in Stadt und Landkreis Würzburg, Landkreis Würzburg 2013, S. 41.
Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Höchberg, Nr. D-6-79-147-13