Hoimar von Ditfurth
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Prof. Dr. Hoimar Gerhard Friedrich Ernst von Ditfurth (* 15. Oktober 1921 in Berlin; † 1. November 1989 in Freiburg im Breisgau) war Medizinprofessor und Wissenschaftsjournalist. Einem breiten Publikum wurde Hoimar von Ditfurth vor allem als Fernsehmoderator und populärwissenschaftlicher Schriftsteller bekannt.
Leben und Wirken
Nach seinem Abitur am Viktoria-Gymnasium in Potsdam 1939 studierte er Medizin, Psychologie und Philosophie an den Universitäten Berlin sowie Hamburg und wurde 1946 zum Dr. med. promoviert.
Mediziner in Würzburg
Von 1948 bis 1960 war er am Universitätsklinikum Würzburg tätig (zuerst als Assistenzarzt, zuletzt in der Position eines Oberarztes). 1959 wurde er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg habilitiert und anschließend Privatdozent für Psychiatrie und Neurologie. 1967 ernannte ihn die Universität Würzburg und 1968 die Universität Heidelberg zum außerordentlichen Professor der Medizinischen Fakultät.
Wissenschaftsjournalist
Ab 1960 arbeitete Ditfurth im Pharmakonzern C. F. Boehringer in Mannheim und war dort bis 1969 Leiter des sogenannten Psycholabors zur Entwicklung, beziehungsweise klinischen Erprobung von Psychopharmaka. In diese Zeit fiel auch seine Herausgeberschaft der Zeitschrift n+m (Naturwissenschaft und Medizin, von 1964 bis 1971), die ab 1972 unter dem Namen Mannheimer Forum fortgeführt und von Ditfurth bis zu seinem Tode herausgegeben wurde. 1969 lehnte er eine Geschäftsführerposition ab und wurde stattdessen Dozent, freier Publizist und Wissenschaftsjournalist.
Fernehmoderator
Sehr erfolgreich war Hoimar von Ditfurth als populärwissenschaftlicher Autor und Fernsehmoderator in verschiedenen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Er überschritt dabei, unter Verwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die interdisziplinären Grenzen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, besonders zur Theologie und Philosophie. Ein bedeutender Teil seines Lebenswerkes war sein Eintreten gegen Aberglauben, Pseudowissenschaften, Kreationismus und Anthropozentrismus. Einem großen Publikum wurde er durch die von ihm 1971 konzipierte ZDF-Sendereihe Querschnitt (später Querschnitte) bekannt, die er gemeinsam mit Volker Arzt bis 1983 leitete.
Umweltpolitik
Ab dem Ende der 1970er Jahre wandte sich Hoimar von Ditfurth mehr umweltpolitischen Themen zu. Er wurde zu einem Kritiker westlicher Fortschrittsgläubigkeit, wobei er die Ansicht vertrat, dass die Menschheit sich durch Umweltzerstörung, Überbevölkerung und Aufrüstung selbst vernichten werde (siehe: So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen). Trotzdem mündeten seine Prognosen niemals in Fatalismus, sondern waren von Hoffnung, großem Engagement und Humanismus getragen. In den 1980er Jahren unterstützte er die Grünen im Kommunal- und Bundestagswahlkampf, wobei er sich immer eine kritische Distanz zu allzu ideologieträchtigen Positionen und politischem Aktionismus bewahrte.
Familiärer Hintergrund
Hoimar von Ditfurth war seit 1949 mit Heilwig von Raven verheiratet. Der Ehe entstammen vier Kinder: Jutta (* 1951), Wolf-Christian (* 1953), Donata-Friederike (* 1956) und York-Alexander (* 1957).
Ehrungen und Auszeichnungen (Auszug)
- 1968: Goldene Kamera für die Produktion Experimente mit dem Leben – Griff nach dem Gehirn
- 1968: Grimme-Preis für die Produktion Experimente mit dem Leben – Griff nach dem Gehirn
- 1972: Bambi
- 1974: Goldener Bildschirm