Helmut Umhau

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Dr. Helmut Umhau (auch Hellmut) (* 23. Mai 1905 in Zell/Füssen; † 10. Juni 1940 in Frankreich) war NS-Jurist, NSDAP-Kreisleiter Würzburg-Land und berufsmäßiger Stadtrat in Würzburg 1934-1938.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Bergwerks-Obereinfahrers/Oberbergrats wurde Umhau bei Füssen geboren. Er besuchte das Gymnasium in Regensburg und begann ein Jurastudium in München, wo er der Burschenschaft Arminia beitrat. Die Fortsetzung des Studiums erfolgte zunächst in Erlangen, dann in Würzburg. Der frühe Tod des Vaters zwang ihn, den Unterhalt während der Studienzeit als Asphalt- und Terrazzoarbeiter zu verdienen. Zuvor hatte er bereits als Hauer und Förderer in Bergwerken Geld verdient.

In der nationalsozialistischen Bewegung tat sich Umhau bereits früh hervor. 1924 stand er wegen seiner NS-Gesinnung erstmals vor Gericht. 1929 wurde er von der NSDAP zur Gründung der Würzburger SS abgestellt, 1930 bekleidete er den Rang eines SS-Obersturmführers. Er wird in der zeitgenössischen Presse als "mitreißender, unerschrockener Versammlungsredner" beschrieben, der als Kreisleiter Würzburg-Land "die Ortschaften um Würzburg für den Nationalsozialismus gewann". [1]

Auf die Promotion zum Seekriegsrecht („Dieœ neutrale oder feindliche Eigenschaft von Schiff und Ware“) folgte das Referendariat am Landgericht Würzburg. In Berlin, wo er bereits seit 1930 als Gauredner und Leiter der NSDStB gewirkt hatte, wurde er Vorsitzender eines Untersuchungs- und Schlichtungsausschusses, war nach dem Assessorexamen als Syndikus tätig.

Für die NSDAP Würzburg war er nach deren Machtübernahme Kreisschulungsleiter sowie Kreispropagandaleiter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes NSLB und Ortsverbandsleiter der NS-Studentenkampfhilfe. Auf persönliche Anstrengung Theo Memmels wurde er Ratsassessor bei der Stadt Würzburg. Im Dezember 1934 wurde er hier zum städtischen Rechtsrat und hauptamtlichen Beigeordneten gewählt. 1937 folgte die Beförderung zum zum berufsmäßigen Stadtrat.

In der Würzburger Stadtverwaltung betreute er das Einwohneramt und das Standesamt (welches er nach den Nürnberger Rassegesetzen neu ordnete). Umhau baute das städtische Wehramt auf und etablierte feste Verbindungen zwischen Stadtverwaltung und Partei bzw. deren Gliederungen. Ihm unterstand das statistische Amt und das Fremdenverkehrsamt sowie das Amt für Leibesübungen. In der Öffentlichkeit trat er besonders hervor durch die Mitbegründung eines Universitäts-Instituts für Hochschulkunde auf der Festung Marienberg, das Würzburg zu einem Wallfahrtsort aller Studenten machen sollte. Umhau wirkte weiter als NSDAP-Kreisleiter Würzburg-Land und war Gau-Ehrengerichtsvorsitzender des NS-Rechtswahrerbundes.

Zum 1. Februar 1938 gab er die Tätigkeit in der Würzburger Stadtverwaltung auf und wechselte nach München, wo er Reichshauptstellenleiter und Geschäftsführer beim Hauptamt für Kommunalpolitik wurde. Ab 1. Februar 1940 war er „Persönlicher Referent“ des Oberbürgermeisters Karl Fiehler. Umhau fiel am 10. Juni 1940 in Frankreich. In einem posthumen Prozess wurde 1949 ein Teil seines Vermögens eingezogen, da er - wenn er noch am Leben gewesen wäre - in die Gruppe der Aktivisten hätte eingestuft werden müssen. [2]

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Ehrendegen der SS, verliehen von Heinrich Himmler

Publikationen

  • Hellmut Umhau: Die neutrale oder feindliche Eigenschaft von Schiff und Ware, Inaugural-Dissertation, Würzburg, 1931. (UB Würzburg 1931,7348)
  • Dr. Umhau: Gedanken zur Errichtung eines „Wissenschaftlichen Instituts für deutsche Hochschulkunde und Studentengeschichte“ auf der Festung Marienburg, in: Burschenschaftliche Blätter 50/9 (Würzburg 1936), S. 181–182.
  • Dr. Umhau: Hochschulkunde und Studentengeschichte. Würzburgs neues Institut, in: Burschenschaftliche Blätter 51/11 (1937), S. 262.
  • Helmut Umhau: Würzburgs Feste schirmt studentisches Ueberlieferungsgut!, Breslauer Akademischer Verlag, Breslau 1937. (UB/Institut für Hochschulkunde 880/DA 50300 U51 880:Kopie).

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. Würzburger General-Anzeiger: „Stadtrat Dr. Umhau scheidet von Würzburg“ (31.12.1937)
  2. Main-Post: „Das Vermögen des Bürgermeisters“ (2. Juni 1949)
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