Hans Reichel
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Hans Reichel (* 9. August 1892 in Würzburg; † 7. Dezember 1958 in Paris) war ein deutscher Maler und Zeichner, der zu den Vertretern der lyrischen Abstraktion gezählt wird.
Leben und Wirken
Nach der Schule und der künstlerischen Ausbildung (Besuch der Malschule von Hans Hoffmann) ging Reichel im Jahre 1918 nach München. Dort begegnete er unter anderem Rainer Maria Rilke und Paul Klee, mit dem er im selben Haus, dem Werneck-Schlössl, wohnte. [1] Der Kontakt zu Klee brach nicht ab und so lernte Reichel in Weimar über Klee Wassily Kandinsky kennen. Nach Reisen in die Schweiz und nach Italien zusammen mit seinem Malerfreund, dem US-Amerikaner Carl Holly, siedelte er im Jahre 1929 nach Paris über. Er lernt Brassaï, Alfred Perlès und Henry Miller kennen, dem er Malstunden in Aquarelltechnik gibt, lebensrettende Therapie für Miller. [2][3]
Genre
Sein Stil ist charakterisiert durch Verspieltheit, es sind Traumszenen. Die kleinformatigen Bilder erinnern in ihren märchenhaften, filigranen Darstellungen manchmal an Paul Klee, der ihn anfangs auch stark beeinflusste. Auch nach den Kriegsjahren 1941–43, in denen Reichel im Lager Gurs und, ab März 1943, versteckt in Begué bei Cazaubon, Département Gers, in Südfrankreich überlebte, blieb er bei verspielten Bildern aus seiner Gedankenwelt. Sie sind nicht wirklich abstrakt, aber auch nicht konkret. Seine, „zum Tachismus überleitenden“ Aquarelle zählen zu den „poetischsten und subtilsten“ Werken des 20. Jahrhunderts. [4]
Reichels Werke wurden in Galerien in Paris und New York ausgestellt, eine erste größere Werkschau fand 1955 in Kaiserslautern statt.
Ausstellungen
- 1930: Académie Ranson, Paris. Dort auch 1932–36 aus, organisiert von Bissière.
- 1947: bei den Galerien Jeanne Bucher, Paris und bei Marian Willard Johnson, Galeries Willard, New York.
- 1950: Galerie La Hune. Mit Maria Helena Vieira da Silva.
- 1953: Übersichtsausstellung bei Jeanne Bucher.
- 1955: Pfälzische Landesgewerbeanstalt Kaiserslautern
- 1960: Hans Reichel, Wallraf-Richartz-Museum, Köln und anschließend Kestner-Gesellschaft, Hannover
- 1961: Staatliche Galerie Moritzburg, Halle
- 1962: Galerie Jeanne Bucher, Paris
- 1975: Hans Reichel, Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris.
- 1981: Städtische Galerie, Würzburg
- 1988: Solomon R. Guggenheim Museum, New York
- 1992: Kunstmuseum Luzern
- 2005: Ordnung und Chaos, Stiftung Moritzburg, Halle und Museum im Kulturspeicher, Würzburg.
Siehe auch
Literatur
- Hans Reichel: 1892-1958. Im Spannungsfeld von Bauhaus und École de Paris, Stiftung Moritzburg, Halle 2005, ISBN: 3-86105-098-6.
- Hans Reichel: Ausstellungskatalog zur Ausstellung 1960 in Köln und Hannover.
- Henry Miller: The Cosmological Eye. In: transition, (Paris), April–May 1938, S. 33–64.
- Brassai, Henry Miller, Lawrence Durrell, Bissiere: Hans Reichel, 1892–1958. Editions Jeanne Bucher, Paris 1962
- Heinrich Ragaller: Hans Reichel. Echter–Verlag, Würzburg 1975.
Einzelnachweise
- ↑ Hans Reichel Webseite; Abruf: 29. November 2010.
- ↑ Henry Miller hat ihm 1938 den Essay The Cosmological Eye gewidmet.
- ↑ Millerwalks: Impasse du Rouet (englisch).
- ↑ Heinrich Ragaller: Zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts in Würzburg, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 352-373, S. 364 f.
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hans Reichel (Maler) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |