Franz Kreuter
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Franz Kreuter (* 27. Dezember 1869 in Leitmeritz/Böhmen; † ? in ?) war Architekt und städtischer Oberbaudirektor der Stadt Würzburg.
Leben und Wirken
Franz Kreuter bestand das zentrale Staatsexamen 1896 mit Auszeichnung und war anschließend Assistent an der Technischen Hochschule München und Mitarbeiter am Neubau des Justizpalastes. 1899 wurde er in Erlangen zum Stadtbaurat ernannt und war ab 1. Juli 1904 als Stadtbaudirektor in Eisenach.
Stadtbaurat in Würzburg
Am 25. Januar 1907 erklärte Oberbaurat Friedrich Friese seinen Austritt aus dem Dienst der Stadtgemeinde Würzburg ab dem 4. März 1907, nachdem er zum Stadtbaurat und Beigeordneten in Duisburg gewählt worden war. Von einer Wiederbesetzung der frei gewordenen Stelle wurde abgesehen [1] und die Ausschreibung der Stelle eines Vorstandes des Bauamtes II (Hochbau) beschlossen. Mit diesem Amt wurde durch übereinstimmende Beschlüsse der beiden städtischen Kollegien vom 27. und 28. Mai 1907 der Architekt und Stadtbaudirektor in Eisenach Franz Kreuter betraut. Dessen Verpflichtung und Diensteinweisung erfolgte am 5. Juli 1907. [2]
Würzburger Ratskeller
Im August 1913 wurde im Stadtmagistrat auf mehrfache öffentliche Anregung hin beschlossen, in den Grundräumen des Grafeneckarts einen Ratskeller entstehen zu lassen. Dieser Plan, mehr begrüßt als bekämpft, nahm rasch greifbare Gestalt an, nachdem der Magistrat am 3. März 1914 mit nur einer Gegenstimme und das Gemeindekollegium am 19. März 1914 mit 26 gegen 14 Stimmen das vom Stadtbauamt ausgearbeitete Projekt gutgeheißen hatte.
Leitender Architekt des Bauvorhabens war Stadtbaurat Franz Kreuter. Er verstand es den vorgefundenen alten Baubestand möglichst zu erhalten. Geistiges Eigentum des Architekten war im Würzburger Ratskeller nicht nur die Einteilung und Zusammenordnung der Stuben und Hallen und nicht nur der rein architektonische Teil - die stilistische und farbige Gesamthaltung - der Dekoration, sondern viel schmückendes Detail bis herab zum geschmiedeten Gitterwerk und beweglichen Mobiliar.
Am 1. Juli 1919 wurde Kreuter zum berufsmäßigen Stadtrat in Würzburg gewählt. Am 30. Juni 1929 endete die zehnjährige Wahldauer des Stadtbaurates Franz Kreuter. Seinem Ansuchen entsprechend wurde er am 1. Juli 1929 unter Anerkennung seiner langjährigen treuen und fleißigen Dienste in den dauernden Ruhestand versetzt. Als Dank verlieh ihm der Stadtrat den Titel eines städtischen Oberbaudirektors. [3]
Weitere Bauten
- 1908: Entwurf der Adalbert-Stifter-Grundschule (Friedrichstraße 9)
Ehrenamtliches Engagement
Franz Kreuter war Mitbegründer des Theaterkulturverbandes und zeigte starkes Engagement in zahlreichen kulturellen Angelegenheiten.
Quellen
- Biographische Mappe „Kreuter, Franz“, Stadtarchiv Würzburg
- Daniel Gerken: Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 17, Hrsg.: Ulrich Wagner, Verlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 2011 (Zugl.: Würzburg, Univ., Diss., 2004, Dissertation als pdf)
Erläuterungen und Einzelnachweise
- ↑ Auf besonderen Wunsch des Gemeindekollegiums hatte man die Zentralisation des städtischen Bauwesens (Tief- und Hochbau) geplant. Mittlerweile war aber auch hinsichtlich der Frage der Zweckmäßigkeit einer solchen Zentralisation im Schoße des Gemeindekollegiums ein Stimmungswechsel eingetreten.
- ↑ Verwaltungsbericht der Stadt Würzburg 1907
- ↑ Verwaltungsbericht der Stadt Würzburg 1928-1930