Bildstock am Kirchberg (Kürnach)

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Kopie des Bildstocks von 1598 an der Mauer auf der Südseite der katholischen Pfarrkirche St. Michael

Der Bildstock am Kirchberg ist ein Baudenkmal in Kürnach.

Standort

Das Original steht im Ölberghäuschen auf der Nordseite der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Eine Kopie befindet sich an der Mauer auf der Südseite des Gotteshauses.

Geschichte

Der älteste Kürnacher Bildstock stand früher in der Flurlage Kellermänner, nahe der Gemarkungsgrenze nach Estenfeld unter der Autobahnbrücke[1] [2] Stifter war 1598 der Pfarrherr Conrad Frauendienste, der die Vorarbeiten zu der am 16. Februar 1598 erfolgten Trennung und Wiedereinrichtung der selbständigen Pfarreien Estenfeld und Kürnach leistete.

Beschreibung

„Bildstock, tafelartiger Reliefaufsatz mit Kreuzigungsszene, auf Pfeiler, (Kopie im Ölberghäuschen auf dem Kirchhof), Sandstein, bez. 1598.“

Aufbau

Auf profiliertem Basissockel ein Vierkantschaft mit abgestuftem Kapitell. Beidseitig nach oben geschwungenes Zwischenstück und eine von Pilastern flankierte Bildtafel.

Ikonografie

Aufsatz: Relief mit Kreuzigungsszene mit zwei Assistenzfiguren

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Kürnach, Nr. D-6-79-156-23
  • Christine Demel: Chronik 1225 Jahre Kürnach. Selbstverlag Gemeinde Kürnach 2004, S. 562
  • Stefan Popp: Bildstöcke im nördlichen Landkreis Würzburg - Inventarisierung und mentalitätsgeschichtliche Studien zu religiösen Kleindenkmalen. Abschnitt XVII, Würzburg 2004, S. 322 (Online-Fassung)

Weblinks

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Uraufnahme des früheren Standortes des Bildstockes im BayernAtlas
  2. Unter dem Titel „Unser keltisches Erbe“ veröffentlichte 1994 die Sprachwissenschaftlerin Dr. Inge Resch-Rauter ein Buch, das sich unter anderem mit den Flurnamen als Brücken in die Vergangenheit befasst. Flure wurden von den ersten Bauern benannt, die die Wälder urbar gemacht haben. Diese Namen gaben sie weiter an Kinder und Kindeskinder. Kamen fremde Völker, also in unserem Bereich germanische Siedler in das von Kelten bewohnte Land, wurden diese Flurnamen übernommen, waren aber oft nicht mehr verständlich und wurden nur mehr dem Klang nach weitergesagt. Dabei wurden sie abgeschliffen, Endungen verkürzt, Vokale gefärbt. Manche Flurnamen sind über Jahrhunderte phonetisch gleichgeblieben, ihr Sinn aber war verlorengegangen.
    Resch-Rauter hat dazu eine Sammlung von keltischen Ausdrücken mit ihren Bedeutungen zusammengestellt, in der auch für Kürnach, das nachweislich auch von Kelten der späten Hallstattzeit und Latènezeit besiedelt war, einige Bedeutungen von Flurnamen verständlich werden.
    Besonders interessant dabei ist das Flurstück: „Am Kellermann, der Machel genannt“ , wie man es noch 1773 in einem Grund-Zins-Register des Dietricher Spitals Würzburg nannte.
    Am Kellermann oder Kellermänner heißt die Flur noch heute – nur „Machel“ ist nicht mehr gebräuchlich. Es ist die Flur von der Grießmühle bis zum Brühl und zur alten Autobahnauffahrt. C wird wie K gesprochen. Celtoi (kelt.) = Kelten. Cell–i (kelt) = Heiligtum, Wald, Gehölz, Grab.
    Das Wort „Kellermann“, „Kellermänner“ kann von Germanen gebildet worden sein: Das Flurstück, wo die „Kelten-Männer“ wohnten. Kelten der späten Hallstattzeit haben dort wirklich gewohnt, wie die Funde aus der Vorgeschichte beweisen und auch die neuen Sondierungsgrabungen 2004 auf der Trasse der Direktanbindung an die B 19 schon ergeben haben.
    Das Wort „Machel“ oder Mahel“ (ahd.) kommt aus dem indogermanischen „Mal“ = Mal- oder Gerichtsstätte. (Quelle: Christine Demel, S. 516)

Kartenausschnitt

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