Hof Groß-Maidbronn
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Der Hof Groß-Maidbronn (auch: Maidbronner Hof) ist ein Baudenkmal in der Würzburger Altstadt.
Lage
Der Hof Groß-Maidbronn steht in der Bronnbachergasse 41. Die Fassade wurde in der Gliederung dem benachbartem Hof Klein-Maidbronn angeglichen.
Geschichte
Der Hof Groß-Maidbronn war früher ein Stadthof des bei Rimpar gelegenen Zisterzienserinnenklosters Maidbronn (Fons Virginis Sanctae Mariae), das zunächst dem Abt von Ebrach, später dem Abt von Langheim unterstand. Das Kloster wurde 1525 im Bauernkrieg verwüstet und danach noch bis 1543 unter vom Kloster Langheimer ausgesandten Pröpsten betrieben und dann schließlich 1581 von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn aufgehoben, 349 Jahre nach seiner Gründung im Jahre 1232. Der Stadthof wurde an Privateigentümer verkauft. Um 1715 entstand ein dreigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit geohrten Fensterrahmungen und einem reich verzierten Portal in der Mittelachse.[1] Nach dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Anwesen in den Jahren 1949 und 1950 als Wohn- und Geschäftshaus wiederaufgebaut.
Baubeschreibung
„Wohnhaus, dreigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit reich gestaltetem Portal, und geohrten Rahmungen um 1715, Wiederaufbau 1949-50.“
Wappen über dem Portal
Über dem Portal befindet sich auf dem Keilstein des Bogens ein bürgerliches Ehewappen. Die heraldisch rechte Spalthälfte gehört zur Familie Sündermahler (gewendet, auf einem bequasteten Kissen kniend ein Mann mit zum Gebet zusammengelegten Händen und einer nach hinten umgebogenen Zipfelmütze mit hohem Aufschlag auf dem Kopf, ohne Literaturbeleg, Tinkturen unbekannt), die linke Seite zur Familie Reibelt (in Schwarz ein goldener, sechszackiger Stern unter einem goldenen Sparren). Das Wappen ist etwas „naiv“ gestaltet mit der wie ein Pfahl durch eine Krone gesteckten Mitteltrennlinie. Helme und Kleinode fehlen. Über der Wappenkartusche ist ein flacher Flechtkorb mit blühenden Blumen dargestellt. Über dem Portal mit Schmuck aus Akanthusranken und Bändern erhebt sich aus Wolken eine Halbfigur der Hl. Maria mit dem Jesusknaben. Eventuell handelt es sich bei dem Betreffenden um Johann Jakob Joseph Sündermahler (1712-1775). [2]
Bildergalerie
Heutige Nutzung
Der westliche Teil des Anwesens ist heute das Parkhaus Mitte.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-71
- Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 64
- Carl Heffner, Carl Reuss: Würzburg und seine Umgebungen - ein historisch-topographisches Handbuch, Bonitas-Bauer, Würzburg 1852, S. 142 f.