Unteres Schloss Rottenbauer

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Unteres Schloss mit Wassergraben in Rottenbauer (2024)
Unteres Schloss mit Wassergraben in Rottenbauer (2016)

Das Untere Schloss ist ein Baudenkmal im Stadtbezirk Rottenbauer.

Geschichte

Rottenbauer gehörte ab 1430 zu den Wolfskeel’schen Besitzungen. Im Jahr 1569 erweiterten die Wolfskeels zunächst das alte Schloss. Um 1575 wurde der Neubau an das Alte Schloss angebaut. Es entstand nördlich des alten Schlosstors das heutige Untere Schloss. Ende des 16. Jahrhunderts entstand im Renaissancestil der nördliche, von zwei Rundtürmen flankierte Schlossflügel im Renaissancestil der Echterzeit. 1583 wurden mutmaßlich die Arbeiten mit der Zugbrücke über den Wassergraben im Westen der Anlage zum Abschluss gebracht. Die Rottenbaurer Linie der Wolfskeels starb im Jahr 1801 mit Johann Philipp Jakob Heinrich von Wolfskeel im Mannesstamm aus. Dieser vermachte das Untere Schloss seinen Töchtern Amalia, verehelichte von Redwitz und Johanna, verehelichte von Groß von Trockau. Diese Verfügung wurde jedoch in einem bis zum Jahr 1878 andauernden Prozess von der Reichenberger Linie der Wolfskeels angefochten, so dass das Schloss auf die Reichenberger Linie der Wolfskeels überging. Diese verkaufte das Schloss im Jahr 1897 an die Landwirtsfamilie Herbolsheimer, die den älteren Teil des Doppelschlosses niederlegten, um dort ihren Gutshof auszubauen.

Baubeschreibung

„Wasserschloss; Wohnbau, zweigeschossiger Satteldachbau mit Treppenturm und zwei Ecktürmen mit Kegeldach, bzw. Schweifhaube, Putzmauerwerk mit Sandsteinrahmungen, Rest eines ursprünglich größeren Schlossbaus der Renaissance, 2. H. 16. Jh., spätmittelalterlicher Kern; Reste der Befestigungsmauer mit Schießscharten und zugehörigem Wasserraben, 2. H. 16. Jh.; Wohn- und Wirtschaftsgebäude, eineinhalbgeschossiger Zweiflügelbau über hohem verspringenden Kellergeschoss, Satteldach mit einseitigem Halbwalm, Putzmauerwerk mit Sandsteinrahmungen, barockisierender Historismus, um 1900 über wohl spätmittelalterlichem Kern; Brücke, steinerne Bogenbrücke über den Wassergraben, Kalkstein, 18. Jh.“

Legende der Weißen Frau

Um das Schloss rankt sich die Legende der Weißen Frau. Der Legende nach, die auch über Jahrhunderte hinweg in den Kirchenbüchern zu finden ist, soll der während der Kreuzzüge vermisste und schließlich für tot erklärte Gemahl eines Nachts doch wieder am Schloss erschienen sein. Er verschwand aber auf mysteriöse Weise wieder in der gleichen Nacht. Die Schlossherrin feierte bald darauf ihre Hochzeit mit einem neuen Mann, beide verstarben aber nur wenige Jahre darauf. Seither soll regelmäßig um Mitternacht eine Weiße Frau um den Schlossturm schweben. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde bei Ausbesserungsarbeiten am Schloss tatsächlich das in einer Mauernische eingemauerte Gerippe eines Mannes gefunden, der noch sein Schwert umgeschnallt hatte. Anscheinend handelte es sich um den damals zurückgekehrten Schlossherren.

Heutige Nutzung

Das Untere Schloss wurde durch das Architekturbüro Eckert aufwändig saniert. Aus der Renovierung und Sanierung des denkmalgeschützten Schlosses, das letztlich drei Gebäudeflügel, zwei flankierende Rundtürme und einen Treppenturm umfasst, entstanden vier großzügige Wohnungen sowie ein kleiner Hotelbetrieb mit fünf Gästezimmern.

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen

Weblinks

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