Siebold-Denkmal

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Siebold-Denkmal
Menukarte des Fest-Essens aus Anlass der Enthüllungs-Feier des Siebold-Denkmals am 8. Oktober 1882 im Café Becke
Siebold-Gedenktafel am Siebold-Denkmal

Das Siebold-Denkmal im Gärtchen auf dem Geschwister-Scholl-Platz erinnert an den Japan-Forscher Philipp Franz von Siebold.

Geschichte

„Als der Fränkische Gartenbauverein 1882 sein 25-jähriges Bestehen feierte, ließ er zu Siebolds Ehren das Denkmal aufstellen, das die Büste und die asiatischen Putten zeigt. Aus diesem Anlass gab es am 8. Oktober 1882 im Café Becke [1] ein Festessen, bei dem weder Kosten noch Mühen gescheut wurden. ,Taikun-Suppe mit Klöschen‘, ,Yedogawa-Hecht mit japanesischer Tunke und Fischkartoffeln‘ und ,Kunasiri-Hasenbraten, Dunstobst, Aralia- und Aucuba-Salate‘ standen auf der exotischen Speisekarte, lediglich die Weine stammten aus Franken.“ [2]

Das Siebold-Denkmal ist ein Werk des Künstlers Prof. Christian Roth aus dem Jahre 1882.

Beschreibung

Die Bronzebüste von Philipp Franz von Siebold zeigt ihn mit einem entschlossenen Blick, Rauschebart und mit Orden besetzter Brust. Die imposante Büste des Würzburger Ethnologen, Arzt und Botanikers wird getragen von einem mit Palmen verzierten Marmorsockel, auf dem vier Putten dargestellt sind, zwei asiatische und zwei fränkische. An der Plinthe der Büste steht Miller gegossen und darunter München, d.h. die Bronzeteile des Denkmals wurden in der Erzgießerei Ferdinand von Miller hergestellt.

Die asiatische Putte auf der rechten Seite hat Schmetterlingsflügel auf dem Rücken und auf dem Kopf trägt sie eine asiatische Kopfbedeckung. Die asiatische Putte auf der linken Seite hat die Haare mit einem Essstäbchen zu einem Dutt hochgesteckt. Auffällig sind auch die asiatischen Augenpartien. Diese beiden Putten erinnern an Siebold Liebe zu Japan. Die eine fränkische Putte ist dargestellt mit einer Traubenbütt auf dem Rücken, die andere besitzt kleine Flügelchen und hat eine umgeschnallte Arzttasche auf dem Rücken, die an den Beruf des Arztes von Siebold erinnert.

Desweiteren finden sich Darstellungen von Tieren, wie einer Schnecke, einer Eidechse und zwei Eulen sowie von exotischen und einheimischen Pflanzen.

Die Inschrift auf der Rückseite des Marmorsockels lautet: „Dem Erforscher Japans / die k.k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien / und / Seine Verehrer“. [3]

Bildergalerie

Historische Abbildungen

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Eva-Maria Bast, Heike Thissen: Würzburger Geheimnisse - 50 spannende Geschichten aus der Main-Metropole. Main-Post in Cooperation mit Bast Medien Service, Würzburg 2014, S. 168 ff.

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Das Café Becke war das Theatercafé (= Theaterstraße 18). Nach den Würzburger Adressbüchern von 1878 und 1884 war der Inhaber Karl Becke. (Quelle: Stadtarchiv Würzburg)
  2. Main-Post: „Engelchen aus einem fernen Land“ (16. Oktober 2014)
  3. k.k. Gartenbau-Gesellschaft steht für kaiserlich königliche Gartenbau-Gesellschaft, heute Österreichische Gartenbau-Gesellschaft, ein Verein für Garten- und Pflanzenfreunde.

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