Corso Kino Center
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Das Corso Kino Center war ein Würzburger Kinogebäude in der Kaiserstraße 27.
Geschichte
Am 25. Dezember 1949 eröffneten der Zigarrenfabrikant Josef Michel und der Bäckermeister Karl Maier (Inhaber des Café Kiess in der Kaiserstraße) die „Corso-Lichtspiele“ mit 800 Sitzplätzen. Am 11. März 1954 führte das Corso als erstes Kino Nordbayerns das CinemaScope-Format ein, das ein Jahr zuvor in den USA entwickelt worden war, womit die Filme der 20th Century Fox, die das CinemaScope-Verfahren samt der optischen Technik 1952 erworben hatte, gezeigt werden konnten. Viele der damaligen Kassenschlager flimmerten im Corso über die Leinwand.
Im August 1956 wurde das Kino durch den Architekten Gustav Heinzmann um das „Kleine Haus“ mit 256 Sitzplätzen erweitert. Gleichzeitig wurden die Plätze im ursprünglichen Kinosaal auf 618 reduziert. 1975 erweiterte man das Corso auf drei Kinosäle mit bis zu 410 Plätzen.
Örtlichkeiten
Der Eingang mit Kassenbereich und Absperrung für die Kartenkontrolle befand sich in der Kaiserstraße. Dort waren auch Schaufenster für die Filmplakate zu sehen, einerseits an der Straßenfront und andererseits im Foyer gegenüber dem Kassenhäuschen. Im ersten Obergeschoss befand sich der große Saal mit etwa 20 ansteigenden Stuhlreihen. Die beiden kleineren Kinosäle befanden sich hinter dem Eingangsbereich im Erdgeschoss bzw. im Souterrain. Der Ausgang für alle drei Kinos befand sich im außerhalb gelegenen Treppenhaus des Hinterhofes in der Marcusstraße.
Ende einer Ära
Im Juli 2009 wurde bekannt [1], dass das Corso Kino Center am 30. Dezember 2009 seine Tore schließen wird und somit das CinemaxX eine Monopolstellung im Würzburger Stadtgebiet einnimmt. Im Corso fand regelmäßig das Internationale Filmwochenende statt. Zuletzt waren die Inhaber Lothar Michel und Hildegard Jung.
Historische Abbildungen
Heutige Nutzung
2010 wurden die Räume umgebaut und es zog der Schuh-Filialist Deichmann ein. [2] Der Kinozugang befand sich rechtsseitig des heutigen Deichmann-Eingangs. Die Räume in den Obergeschossen wurden zu Büros umgestaltet und vermietet. Das Gebäude wird heute offiziell Corso Haus genannt.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Margit Maier: Das Geschäft mit den Träumen. Kinokultur in Würzburg. Verlag Königshausen & Neumann GmbH, Würzburg 2009