Conrad Heinrich Fuchs
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Prof. Dr. Conrad Heinrich Fuchs (* 7. Dezember 1803 in Bamberg; † 2. Dezember 1855 in Göttingen) war Mediziner, Hochschullehrer und von 1833 bis 1837 Leiter der Medizinischen Poliklinik in Würzburg.
Wirken in Würzburg
Fuchs studierte Medizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und wurde 1821 Mitglied des Corps Bavaria Würzburg. Von 1825 bis 1829 war er Assistenzarzt bei Johann Lukas Schönlein am Juliusspital und hatte 1828 mit Historischen Untersuchungen über das Verhältniß der Angina maligna zu Scharlach und Croup promoviert. Nach einer Studienreise nach Italien und Frankreich habilitierte er sich 1831 in Würzburg über die Lepra der Araber im Mittelmeerraum. 1833 wurde er - zunächst provisorisch - zum außerordentlichen Professor der Ambulanz der Medizinischen Poliklinik ernannt. 1836 wurde er schließlich zum Ordinarius berufen, was seiner Position als Leiter der Poliklinik entsprach.
Wechsel nach Göttingen
Fuchs gilt gemäß Robert Herrlinger als einer der ersten Vertreter einer „historischen Pathologie“. [1] Als ihm 1838 die Professur für Pathologie entzogen und die für Arzneimittellehre übertragen wurde, wechselte er als Nachfolger des Ophthalmologen Karl Himly an die Georg-August-Universität Göttingen im Königreich Hannover. Dort leitete er anfangs neben Johann Wilhelm Heinrich Conradi, seit 1843 allein die medizinische Klinik. 1843 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. Er lehnte mehrere Rufe an andere Universitäten ab. Für die akademischen Jahre 1848/49 und 1852/53 wurde er zum Prorektor gewählt. Er vertrat die naturgeschichtliche Medizin und begründete die pathologisch-anatomische Sammlung der Universität Göttingen.
Hochgeehrt starb Fuchs plötzlich kurz vor seinem 52. Geburtstag in Folge von Herzverfettung.
Mitgliedschaften
Quellen und Literatur
- Andreas Mettenleiter: Die Medizinische Poliklinik der Universität zu Gast im Bürgerspital 1821 bis 1841. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 80. Band, Hrsg.: Wolfgang Weiß im Auftrag des Würzburger Diözesangeschichtsvereins, Echter Verlag GmbH, Würzburg 2017, S. 105 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Robert Herrlinger: Die Entwicklung des medizinhistorischen Unterrichts an der Julius-Maximilians-Universität. Mitteilungen aus dem Georg Sticker-Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg, Heft 1 (März 1957), S. 1–8; S. 4