Willy Decker

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Willy Decker, 1961
Willy Decker mit Enkel Jürgen Herrmannsdörfer, 1967

Willy Decker (*12. Januar 1909 in Osnabrück; † 20. Dezember 1978 in Würzburg) war Gärtnermeister und Verbandsfunktionär der grünen Branche.

Leben und Wirken

Nach einer Gärtnerlehre in Melle von 1923 bis 1927 und 10 Jahren Wanderschaft in unterschiedlichen Gartenbaubetrieben kam er 1936 nach Würzburg um sich ab 1937 für ein Studium zum Gärtnermeister an der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau einzuschreiben. Am 20. Januar 1938, der Meisterbrief war noch frisch, konnte er einen Pachtvertrag für die Gärtnerei in der Frankfurter Straße inclusive Kaufoption abschließen, der am 1. Oktober 1938 begann. Zusammen mit seinen Frau Gertrud, die ab 1942 den kaufmännischen Part der Gärtnerei und Blumenbinderei übernommen hat, wurden nach der Währungsreform wichtige Maßnahmen zur Modernisierung der Gärtnerei eingeleitet. 1949 entstand der erste Verkaufsladen und 1953 das erste moderne Gewächshaus, weitere folgten in den 50er und 60er Jahren. Ab 1964 bot sich zudem die Möglichkeit seine Gärtnerei ans Fernwärmenetz der WVV anzuschließen. Nach über 30 Jahren konnte er 1969 das Grundstück erwerben und somit den Grundstock für die weitere Entwicklung der Gärtnerei Decker legen. Die Weitergabe der eigenen Erfahrung hat er mit der Ausbildung von über 50 Gärtnern und Floristen vorbildlich gelebt.

Gärtnerischer Berufsstand

Das Vertrauen seiner Kollegen berief ihn 1949 zum Obermeister der Gartenbaugruppe Würzburg und 1952 zum Bezirksobermeister vom Gartenbaubezirk Unterfranken. Unter seiner Führung wurde die Verbandsarbeit in Unterfranken neu geordnet. Seine Aktivitäten bildeten die Grundlage für die „Wirtschaftswunder-Zeit“ in der Gartenbauregion Unterfranken und somit auch maßgeblich die Entwicklung hin zu einem führenden Gartenbau-Standort in Bayern. Am Bayerischen Gartenbautag 1956 wurde er einstimmig zum Vize-Präsidenten des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes gewählt. Dieses Ehrenamt hat er bis 1970 vorbildlich ausgefüllt. Zudem war er von 1939 bis 1971 ein fachlich versierter Prüfungsmeister und führte 1951 die feierlichen Freisprechungsfeiern in Unterfranken wieder ein. Seine Erfahrungen hat sich auch das Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Ausbildungsbeirat, die Deutsche Gartenbau-Versicherung im Aufsichtsrat und die Fachhochschule Weihenstephan als Kuratoriumsmitglied zu Nutze gemacht.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1959: Silberne Ehrennadel des Bayerischen Gärtnereiverbandes
  • 1969: Goldener Meisterbrief des Bayerischen Gärtnereiverbandes
  • 1969: Bayerischer Löwe vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
  • 1970: Goldene Ehrennadel des Bayerischen Gärtnereiverbandes
  • 1971: Silberne Ehrennadel des Zentralverbandes Gartenbau
  • 1974: Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1978: Ehrenurkunde für Verdienste um die Ausbildung im Gartenbau vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Siehe auch

Weblinks

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