Willigis Jäger

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Pater Willigis Jäger OSB

P. Willigis Jäger (OSB) (* 7. März 1925 in Hösbach; † 20. März 2020 in Holzkirchen) war Benediktinermönch und Zen-Meister.

Leben und Wirken

Der mit dem Vornamen Wunibald geborene Jäger wuchs mit sechs Geschwistern in einer katholischen Familie auf und interessierte sich für Sport, vor allem Fussball. Schon früh verspürte er eine Neigung zum Religiös-Geheimnisvollen. Als 18-Jähriger wurde er im Zweiten Weltkrieg eingezogen, zum Jagdflieger ausgebildet und schließlich als Fallschirmjäger eingesetzt. Nach einem Lungensteckschuss kam er ins Lazarett, womit der Krieg für ihn im März 1945 beendet war.

Willigis Jäger besuchte das Benediktiner-Seminar und Gymnasium in St. Ludwig und Würzburg. Nach dem Abitur trat er 1946 in die Abtei Münsterscharzach ein. In der Klosterbibliothek studierte er die Schriften christlicher Mystiker wie Johannes vom Kreuz und Teresa von Avila. Die zeitliche Profess legte er 1947 ab, die feierliche Profess 1950. Ab 1948 studierte er Philosophie und Theologie in Sankt Ottilien und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Am 27. April 1952 wurde er zum Priester geweiht und war bis 1964 Präfekt und Lehrer im Internat der Abtei Münsterschwarzach.

Anfang der 1970er Jahre lernte Jäger den fernöstlichen Zen-Weg kennen, begegnete in Japan dem Zen-Meister Yamada Ko-un Roshi, dessen Schüler er 1972 wurde. Dieser ernannte ihn 1980 zum Zen-Lehrer, 1996 wurde er als Zen-Meister bestätigt und trug jetzt neben seinem Ordensnamen Willigis den Zen-Namen „Kyo-un- Roshi“.

Meditationszentrum Würzburg

Als Leiter des Studienkolleg St. Benedikt setzte er ab 1983 das Konzept des „Hauses der Stille“ um und legte den Meditationsgarten auf dem Gelände des ehemaligen Platz'schen Gartens an, der „Garten des Stille“ genannt wurde. Durch den Umzug der Internatsbewohner konnte er die frei werdenden Räume zu einem Meditationszentrum mit Schwerpunkt auf Zen-Meditation und Kontemplation umgestalten, das bis ins Jahr 2000 von Pater Willigis geleitet wurde.

2002 wurde Jäger Leiter des überkonfessionellen Bildungshauses Benediktushof, auf dem Gelände der ehemaligen Benediktinerpropstei in Holzkirchen. 2007 zog er sich aus der operativen Leitung des Benediktushofes zurück und gründete die West-Östliche Weisheit – Willigis-Jäger-Stiftung mit Sitz auf dem Benediktushof. Im Juni 2009 gründete er die eigene Zenlinie Leere Wolke.

Konflikt mit der römisch-katholischen Kirche

2001 legte Jäger die Leitung des Meditationshauses nieder, als ihm Kardinal Josef Ratzinger, der damalige Leiter der römischen Glaubenskongregation, vorwarf, die eigenen Einsichten gegenüber den Grundlagen des katholischen Glaubens zu betonen. Damit verbunden war ein Rede-, Schreib- und Auftrittsverbot. Als ihm das Bischöfliche Ordinariat im Januar 2002 öffentliche Aktivitäten verbot, bat Jäger um die Entlassung aus der Klostergemeinschaft der Abtei. In der Folge erhielt er eine Art Beurlaubung aus dem Kloster. Er war aber nach wie vor Mitglied seiner Klostergemeinschaft, deren Abt und Gemeinschaft stets zu ihm standen.

Letzte Ruhestätte

Letzte Ruhestätte von P. Willigis Jäger

Pater Willigis Jäger fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof des Klosters Münsterschwarzach.

Siehe auch

Quellen

  • Bebauung des Areals Platz'scher Garten in SHP 2011-6 auf wuerzburg.de

Weblinks

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