Umspannwerk Prymstraße
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Das Umspannwerk Prymstraße war ein wichtiges Elektrizitäts- und Umspannwerk für die Würzburger Stromversorgung.
Vorgeschichte
Elektrizität war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nicht allgemein verfügbar. 1884 richtete Georg Beer, der Inhaber eines Biergartens an der Ecke Münzstraße/Rotlöwengasse für diesen eine generatorbetriebene elektrische Beleuchtung ein. In den 1890er Jahren begannen die Planungen für ein Elektrizitätswerk, das unter anderem den Ersatz der privat geführten Pferdebahn durch eine elektrische Straßenbahn ermöglichte. 1897 errichtete die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert im Auftrag der Stadt Würzburg ein dampfbetriebenes Elektrizitätswerk auf einem stadteigenen Grundstück in der Wallgasse 14, das am 1. April 1899 in Betrieb ging und anfänglich 45 Abnehmer mit Strom versorgte. Das Dampfkraftwerk in der Wallgasse wurde ab 1923 auf Dieselmotorenantrieb umgebaut. Bald schon konnte das örtliche Elektrizitätswerk, das 1909 in den Besitz der Stadt kam, den Strombedarf nicht mehr abdecken, so wurde das Würzburger Stromversorgungsnetz an das Überlandwerk Unterfranken AG angeschlossen. Ab April 1923 bezog die Stadt auch Strom aus dem Wasserkraftwerk Untere Mainmühle, das sich im Besitz der Rhein-Main-Donau AG befand.
Baugeschichte
1926 wurde die Drehstrom-Verbrauchsspannung 380/220 Volt eingeführt und 1927 bis 1928 wurde das neue Umspannwerk in der Prymstraße 4 mit einer Trafoleistung von 10 Megawatt errichtet. Ab hier verläuft eine 110 kV-Leitung auf einer Länge von etwa 25 Kilometer zu den städtischen Transformatorstationen und weitere zwölf Schalthäuser. Im Stadtgebiet sind rund 850 Trafohäuschen verteilt, die den Strom an die Steckdosen zu den einzelnen Verbrauchern bringen. [1]
Neuanfang in der Nachkriegszeit
Nach dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 musste auch bei der Stromversorgung wieder neu begonnen werden. Das Werk in der Wallgasse war total zerstört und mit ihm etwa 70 % aller elektrischen Versorgungsanlagen im Stadtgebiet. Bis Anfang der 1950er Jahre waren immer wieder Stromabschaltungen an der Tagesordnung. Der durch den Wiederaufbau und das beginnende Wirtschaftswunder bedingte, ständig steigende Strombedarf zwang zur zügigen Umstellung des alten Gleichstromnetzes auf den "leistungsfähigeren" Wechselstrom. Am 23. Dezember 1965 wurde die Stadtwerke Würzburg AG gegründet. 2010 wurde die kommunale Stromerzeugung eingestellt.