Udo Lermann
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Die Firma Udo Lermann ist heute ein Fahrradgeschäft mit Verkaufsräumen in Elsenfeld und Marktheidenfeld. Unter der Bezeichnung „Udo Lermann Technik“ firmiert (Stand Oktober 2024) ein Unternehmen, welches die Fertigung und Montage von Elektro- und Sicherheitssystemen anbietet. [1]
Geschichte
Die spätere Firma Udo Lermann wurde 1912 von Karl Lermann, dem Vater von Udo Lermann, in einem Anwesen am Marktheidenfelder Marktplatz gegründet. Es handelte sich ursprünglich um eine Bau- und Kunstschlosserei im Ein-Mann-Betrieb am Marktheidenfelder Marktplatz. Nach dem Udo Lermann (1912-1996) das Unternehmen von seinem Vater übernommen hatte, beschränkte es sich in den ersten 30 Jahren der Firmengeschichte zunächst auf den Bereich Schlosserei und Elektroinstallation.
Ende der 1940er Jahre begann Udo Lermann damit, den handwerklichen Bereich durch einen Handelszweig zu ergänzen. Zunächst fuhr er mit Motorrad und Rucksack abends über Land und verkaufte Radios und andere elektronische Geräte. Dieser Erfolg führte 1955 zur Gründung der Mainland Elektro-, Sanitär- und Eisenwaren-Großhandels GmbH als Tochterunternehmen der Firma Udo Lermann und der Beteiligung an anderen Unternehmen. Auch der Vertrieb von Landmaschinen aller Art war ein wichtiger Geschäftsbereich. Die von Lermann gegründete Firma VSM (Verteilung Steuerung Mainland) fertigte elektronische Schaltkästen und Steuerungen für private und gewerbliche Immobilien nach Maß.
Mit der Eröffnung eines Großkaufhauses in der Marktheidenfelder Innenstadt im Jahre 1971 stieg Udo Lermann auch in den Einzelhandelssektor ein. [2] Angeboten wurden u.a. Unterhaltungselektronik, Möbel, Haushaltsartikel, Porzellan, Sportartikel, Sportkonfektion, Campingbedarf, Surfbretter, Schlauchboote, Gartenmöbel, Werkzeug, Bücher, Schreibwaren, Zeitschriften, Lederwaren und Fahrräder. [3]
Filialbetriebe
In den Folgejahren gründete die Firma Udo Lermann Groß- und Einzelhandelsfilialen in Haibach, Elsenfeld, Würzburg-Grombühl, Karlstadt, Höchberg, Suhl, Kitzingen und Wertheim. Die mit Abstand größte und strategisch wichtigste davon war 1984 die Filiale im Würzburger Stadtbezirk Grombühl, hervorgegangen aus der von Udo Lermann übernommenen Land-Elektra am Pleicherkirchplatz 3. Angeboten wurden in der Ohmstraße Unterhaltungselektronik, Sanitär- und Elektrobedarf, Eisenwaren, Fahrräder und vor allem auch „Weiße Ware“, d.h. große Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen etc.. Darüber hinaus fungierte diese Filiale auch als Auslieferungsstützpunkt für Ware aus dem Stammhaus in Marktheidenfeld.
Ende des Unternehmens
Udo Lermann verstarb 1996 und ist an der Seite seiner Frau Bertl (1921-1982) im Familiengrab auf dem Marktheidenfelder Altstadtfriedhof begraben. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod des Firmengründers wurde dessen aus Marktheidenfeld-Zimmern gebürtiger (Adoptiv-) sohn Helmut Viering geschäftsführender Alleininhaber der gesamten Unternehmungen. [4] Stand Juli 2022 ist Vierings Sohn Ingo Alleininhaber der verbliebenen Firmenteile, die Geschäfte werden aber weiterhin von Helmut Viering in der Funktion eines Generalbevollmächtigten geführt.
Bis auf die Zweiradsparte der Niederlassung in Elsenfeld wurden alle Filialen nach der Jahrtausendwende sukzessive aufgegeben (Stand: Juli 2022). Die Bewässerungstechnik und das Küchenstudio wurden von Mitarbeitern als Employer-Buy-out (MBO) übernommen, der Udo-Lermann-Baumarkt wurde zu Gunsten einer Beteiligung an einem Hagebaumarkt in Marktheidenfeld geschlossen. Noch im Januar 2015 wurde das Kaufhaus Udo Lermann bei einem Presserundgang von der Marktheidenfelder Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder als „Magnetbetrieb“ für die Stadt Marktheidenfeld bewertet. [5] Von der Schließung des Großkaufhauses erfuhr die Öffentlichkeit im Januar 2019 nach monatelang kolportierten Gerüchten nicht von den verantwortlichen Inhabern, sondern von der Bürgermeisterin im Rahmen einer Bürgerversammlung. [6] Im Zuge der Schließung des Kaufhauses, fast 50 Jahre lang Kernstück der Firmen von Udo Lermann, wurden langjährige Mitarbeiter durch betriebsbedingte Kündigung entlassen. Das ca. 13.000 m² große Grundstück wurde an einen auswärtigen Investor veräußert. [7] Die beiden Fahrradläden firmieren seit Frühjahr 2023 unter dem Label „2RADSTORE“. [8] Die Udo Lermann Technik GmbH, der „2RADSTORE“ und die nur mehr rudimentäre Verwaltung wurden (Stand 2023) im Gebäude des ehemaligen Möbelhauses am Marktheidenfelder Nordring zusammengefasst. [9] Sämtliche innerstädtische Liegenschaften sind damit geräumt und bereit zum Rückbau.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.udolermann-technik.de
- ↑ Main-Post: „Lädchen wird zum Groß-Kaufhaus“ (13. November 2012)
- ↑ Main-Post: „Lädchen wird zum Groß-Kaufhaus“ (30. Januar 2019
- ↑ Main-Post: „Helmut Viering: Mich hat manches im Leben mehr Arbeit gekostet“ (9. Oktober 2020)
- ↑ Main-Post: „Udo Lermann: Mit Schwung in die Zukunft“ (13. August 2015)
- ↑ Main-Post: „Kaufhaus Udo Lermann schließt zum großen Teil“ (9. Januar 2019)
- ↑ Main-Post: „KRE Group kauft Lermann-Areal: Das Ende einer Ära in Marktheidenfeld“ (4. Mai 2021)
- ↑ 2RADSTORE
- ↑ Impressum der Internetauftritts von Udo Lermann