Stefan Hammel
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P. Stefan Hammel OSB (* 1756 in Gissigheim bei Königheim/Main-Tauber-Kreis; † 1. Februar 1830 in Veitshöchheim) war Benediktinermönch, katholischer Geistlicher, Ortspfarrer in der katholischen Kirche St. Vitus in Veitshöchheim, Komponist und Musiker.
Geistliche Laufbahn
Stefan Hammel trat als Mönch in das Benediktinerkloster St. Stephan in Würzburg ein. Dort wirkte er als Organist und Kantor. Auf Anregung des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim spielte und sang Hammel häufig im Kiliansdom.
Pfarrer in Veitshöchheim
1795 wurde er Pfarrer der Pfarrei St. Vitus in Veitshöchheim, wo er bis zu seinem Lebensende 1830 blieb. Er war der letzte Benediktinermönch, der als Seelsorger in Veitshöchheim wirkte.
Kompositorisches Werk
Sein kompositorisches Schaffen umfasst eine deutsche Messe, zwei Orchestermessen in D-Dur und in Es-Dur, ein Te Deum, eine Vesper und 41 Orgelpräludien. Stilistisch steht Hammel der Tonsprache der Wiener Klassik nahe, verbindet diese jedoch mit einer gewissen Volkstümlichkeit.
Seine Messe in D-Dur wurde 1801 zum Frieden von Luneville komponiert, der den Abzug der französischen Truppen aus Würzburg, jedoch kurz darauf die Säkularisation und damit auch das Ende des Fürstbistums zur Folge hatte. Im Gloria der Messe werden die Worte „et in terra pax“ („und Frieden auf Erden“) besonders herausgehoben, was ihr den Beinamen „Friedensmesse“ gab.
Diese Messe erfreute sich im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit; sie ist in zahlreichen Pfarrarchiven zu finden, in Bieberehren wurde sie innerhalb von 11 Jahren sogar 32-mal gesungen. Schon im Jahr 1846 befand sich das Werk im Repertoire der Würzburger Dommusik. 1997 wurde die Messe in Partitur gebracht und im November des gleichen Jahres anlässlich der 900-Jahrfeier von Veitshöchheim von Domchor, Domorchester und Solisten aufgeführt. Weitere Aufführungen folgten 1998 im Kiliansdom und in Hammels Geburtsort Gissigheim. An Weihnachten 2001 erklang die Messe erneut im Dom.
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Alter Friedhof Veitshöchheim. Sein Grabstein wurde zwischen 2009 und 2015 renoviert.
Siehe auch
Quellen
- Liste der Reihenfolge der Pfarrer von Veitshöchheim vom Jahre 1580 an
- Großherzoglich Würzburgischer Hof- und Staats-Kalender: für das Jahr 1813, S. 267
- Johannes Martin und Conventus Musicus (Archiv)