Staatliche Feuerwehrschule Würzburg

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Staatliche Feuerwehrschule Würzburg
Feuerwehrschule Gebäude F
Feuerwehrschule Übungshalle
Bootshafen der SFSW am Main (2023)

Die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg (kurz: SFSW) ist eine von drei Feuerwehrschulen in Bayern. Der Freistaat Bayern unterhält weitere Landesfeuerwehrschulen in Geretsried/Oberbayern und in Lappersdorf bei Regensburg.

Standort

Die Ausbildungsstätte befindet sich seit 1954 in der Weißenburgstraße im Stadtbezirk Zellerau.

Geschichte

Die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg besteht seit dem 5. September 1949. Die Pläne, eine Feuerwehrschule in Unterfranken zu eröffnen gab es jedoch schon ein Jahr vorher, da für die Feuerwehrausbildung bis dahin für ganz Bayern nur eine Feuerwehrschule (Landesfeuerwehrschule Regensburg) zur Verfügung stand. Die Räumlichkeiten für die Würzburger Feuerwehrschule wurden damals kostenlos vom Firechief der US-Feuerwehr zur Verfügung gestellt und befanden sich in einem großen, 1887/1888 erbauten Backsteingebäude in der Faulenbergkaserne unmittelbar an der Nürnberger Straße. Die Räumlichkeiten in dem nachträglich verputztem Gebäude wurden hierzu umgebaut und renoviert, die US-Armee stellte außerdem einen Teil ihres Grundstückes im Außenbereich zur Verfügung. Es wurden zwei Lehrgangsarten durchgeführt: Lehrgang „Maschinist“ und Lehrgang „Löschmeister“.[1]

1952 kündigte die US-Armee jedoch den Mietvertrag. Es folgte die Suche nach einem geeigneten neuen Grundstück. Letztendlich wurde im gleichen Jahr das jetzige Gelände an der Mainaustraße in der Zellerau erworben. Bis 1954 wurden neue Schulgebäude unterrichtet - die Ausbildung wurde während des Time Lags erfolgte an den Standorten der Wehren mit einem dafür angeschafften LF 15 (Löschgruppenfahrzeug mit einer Pumpleistung von 1.500 Liter die Minute). Mit der Eröffnung am neuen Standort erhielt die Schule endgültig ihre Anerkennung als zweite Feuerwehrschule Bayerns und durfte sich ab diesem Zeitpunkt „Staatliche Feuerwehrschule Würzburg“ nennen.[1]

Sowohl der Gebäudebestand als auch das Grundstück selbst wurden in den Folgejahren kontinuierlich erweitert. Das Schulgebäude wurde erweitert, es entstanden Fahrzeughallen, Übungshalle und 1965 ein Personalgebäude. Letzteres wurde 1977 aufgestockt und mit dem Schulgebäude verbunden.[1] 1989 wurde an der Mainaustraße in Richtung Main ein Erweiterungsbau errichtet, der neben zusätzlichen Fahrzeughallen und Lehrsälen auch ein großes Atemschutzübungszentrum (mit Atemschutzteststrecke) beherbergt. 1996 erfolgten auf dem Grundstück der ehemaligen Hindenburg-Kaserne weitere Bautätigkeiten.

Im Jahr 2000 wurde am Eingangsbereich zur Feuerwehrschule an der Mainaustraße das erste Brandhaus Bayerns eingeweiht. Es handelt sich dabei um eine moderne Anlage, in der verschiedene Brandszenarien abgespielt werden können. Vier Jahre später wurde an die Weißenburgstraße angrenzend außerdem ein modernes Wirtschaftsgebäude in Betrieb genommen.

Im Oktober 2012 erfolgte der Spartenstich für einen schuleigenen Bootshafen am Main. [2] [3] Der neue Bootshafen wurde am 16. Mai 2014 offiziell eingeweiht. Am 25. Juli 2013 war der Spartenstich für eine neue, 30 Meter hohe Übungshalle. Innenstaatssekrätär Gerhard Eck sagte für die Baumaßnahmen eine Beteiligung des Freistaates Bayern in Höhe von 29,5 Mio. € zu.[4] Zusammen mit einer neuen Feuerwache (Halle F) mit zwölf Stellplätzen und einer Energiezentrale konnte Deutschlands modernste und zugleich größte Übungshalle am 3. November 2016 eingeweiht werden. Im Rahmen dessen wurden verschiedene Rettungsszenarien publikumswirksam durchgespielt, wobei auch historisches Gerät zum Einsatz kam. [5] Die Medien sprachen in diesem Zusammenhang von einer „Kathedrale der Feuerwehrausbildung“ und vom „Mekka der Feuerwehren“.

Zielsetzung

Die Landesfeuerwehrschulen, die im Artikel 3 des Bayerischen Feuerwehrgesetzes gesetzlich verankert sind, haben die Aufgabe, Feuerwehrdienstleistende der Freiwilligen Feuerwehren, Pflichtfeuerwehren und Werkfeuerwehren sowie besondere Führungsdienstgrade im Brandschutz und im technischen Hilfsdienst auszubilden, soweit eine Ausbildung am Standort der jeweiligen Wehr nicht möglich oder nicht ausreichend durchführbar ist. Unter Anleitung von 20 fachkundigen Lehrkräften erlernen die Teilnehmer Führungsaufgaben, Einsatztaktik, die Bedienung und Wartung von Fahrzeugen und Geräten. Ferner bekommen sie eine Grundlage für die Ausbildertätigkeit in der Feuerwehr vor Ort. [6]

Ausstattung

Der theoretische Unterricht findet in mit moderner Medientechnik ausgestatteten Lehrsälen statt.

Bei Einsatzübungen sorgt eine realitätsnahe Darstellung von Schadensereignissen für eine zusätzliche Motivation und Lerneffekt. Die praktische Ausbildung an den einzelnen Einsatzgeräten erfolgt in in Kleingruppen. 60 Fahrzeuge stehen für Ausbildungszwecke zur Verfügung. Die Führungskräfte haben die Möglichkeit, anhand maßstäblicher Modelle in sog. Planspielen Einsätze durchzuspielen. Insbesondere die Erkundung, Planung und Befehlsgebung in einem Feuerwehreinsatz können praxisnah trainiert werden.

Für den Einsatz auf Gewässern steht seit Frühjahr 2014 ein eigener Bootshafen am Main zur Verfügung. Die Feuerwehrschule ist mit fünf Booten ausgestattet.

Zur Ausstattung gehört auch Deutschlands größte Feuerwehr-Übungshalle, in die verschiedenartige Gebäudetypen eingebaut wurden, um am realen Objekt praktische Übungen und Forschungen durchführen zu können.[4] Die Übungshalle bietet unter anderem ein Hochhaus, ein Einfamilienhaus, ein Supermarkt und weitere Gebäude, an denen verschiedene Rettungsszenarien geübt werden können. Die markante Halle wurde im November 2016 in Betrieb genommen.

Die Fahrzeuge und Einsatzmittel dienen primär der Ausbildung, werden aber auch bei größeren bzw. speziellen Einsätzen der örtlichen Feuerwehren hinzugezogen. So umfasst der Pool der Feuerwehrschule unter anderem große Löschwasser-Außenlastbehälter für Hubschrauber, die beispielsweise bei Wald- und Flächenbränden eingesetzt werden können.

Anschrift

Staatliche Feuerwehrschule Würzburg
Weißenburgstraße 60
97082 Würzburg

ÖPNV

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Vogel-Verlag


Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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