Siegmund Hanover
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Dr. Siegmund Simon Adolf Hanover (geboren am 19. August 1880 in Wandsbek; gestorben 1964 in Haifa) war von 1920 bis 1939 letzter Distriktsrabbiner im Rabbinat Würzburg.
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch in Wandsbek, studierte Hanover in Halberstadt, Hamburg und am Rabbinerseminar Berlin. 1903 promovierte er in Jena. Von 1906 bis 1920 war er zweiter Rabbiner in Köln.
Rabbiner in Würzburg
1920 wurde Hanover als Nachfolger von Nathan Bamberger Distriktsrabbiner in Würzburg und Bezirksrabbiner für Unterfranken. Er war Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde, leitete Religions- und Sprachkurse für Schüler höherer Schulen und war Kuratoriumsvorsitzender und Lehrer an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt.
In seine Amtszeit fiel die Planung und Durchführung der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der gesetzestreuen Rabbiner Bayerns in Würzburg im Jahr 1934. Hanover behielt das Amt des Würzburger Rabbiners bis zu einer Emigration in die USA im März 1939. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Gemeinde in Würzburg vom ehemaligen Bezirksrabbiner Magnus Weinberg, einem Schwiegersohn Nathan Bambergers, betreut. Von 1940 bis 1963 war Hanover Rabbiner der Gemeinde Shaare Hatikvah in New York und verlebte danach seinen Ruhestand in Israel.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Leonhard Scherg: Die Jüdischen Gemeinden. In: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 149-158 und 173-188; S. 176
- Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 2, Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871–1945, S. 271