Salesianerkloster

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Salesianer Don Boscos

Das Salesianerkloster betreibt in Würzburg unter anderem - in gemeinsamer Trägerschaft mit der Caritas des Bistums Würzburg - ein Berufsbildungswerk für junge Menschen mit Förderbedarf.

Begriffsklärung

Die Salesianer Don Boscos (SDB) werden oft verwechselt mit den Oblaten des Heiligen Franz von Sales, einem Missionsorden, der 1875 von dem französischen Priester Louis Brisson gegründet wurde. [1]

Ordensgründer

Johannes Bosco (* 16. August 1815 in Becci bei Turin) stammte aus armen, bäuerlichen Verhältnissen. Bis er regelmäßig am langersehnten Unterricht teilnehmen konnte, war er 15 Jahre alt. Die Schule befand sich einige Kilometer weit weg von seinem Heimathof und Johannes musste bei einem Schneider unterkommen. Dort lernte er auch das Schneiderhandwerk. Mit 20 Jahren trat er ins Priesterseminar ein. Seine Weihe erfolgte sechs Jahre später im Jahr 1841. Er ging als Priester nach Turin, einer pulsierenden und schnell wachsenden Industriestadt des 19. Jahrhunderts.

Hier lernte Johannes die Schattenseiten der Industrialisierung kennen: Viele Jugendliche lebten auf der Straße, suchten vergeblich Arbeit, landeten im Gefängnis. Als sich in seinem ersten Jahr als Priester zufällig ein Straßenjunge in seine Sakristei verirrte, kam er mit ihm ins Gespräch. Er erklärte ihm, was es mit Gott und dem Glauben auf sich hat und lud ihn und seine Freunde für die folgende Woche wieder ein. Bosco begann sich um die Jungen zu kümmern und fing an, sie zu unterrichten; zunächst in Lesen, Schreiben und Katechismus. Im März 1846 waren es schon 400 Jugendliche, die ihn aufsuchten.

Als Don Bosco endlich Räume bekam, gründete er im Arbeiterbezirk Valdocoo das „Oratorium“, das er unter den Schutz des heiligen Franz von Sales stellte. Das Oratorium war ein offenes Haus für junge Menschen, besonders für die Ärmeren. Später gründete Don Bosco Lehrwerkstätten, Volks-, Latein- und Berufsschulen, schloss Ausbildungsverträge ab und sammelte eine immer größer werdende Schar von Helfern um sich.

Don Bosco starb nach lebenslangem Einsatz für die Jugend mit 72 Jahren am 31. Januar 1888 in Turin. Am Ostersonntag 1934 wurde er von Papst Pius IX. heilig gesprochen. Anlässlich der Hundertjahrfeier seines Todes erklärte Papst Johannes Paul II. ihn zum „Vater und Lehrer der Jugend“. Sein Grab befindet sich heute in der Maria-Hilf-Basilika in Turin.

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos

Aus seinem Oratorium sucht er sich unter seinen Jugendlichen die besten Mitarbeiter für sein Werk aus und ruft 1859 die „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“ ins Leben – die Salesianer Don Boscos waren geboren. Zusammen mit der heiligen Maria Dominika Mazzarello gründet er das Institut der Töchter Mariens, der Hilfe der Christen, die im deutschen Sprachraum als Don-Bosco-Schwestern bekannt sind. Schließlich entsteht zusammen mit engagierten Laien die Vereinigung der Salesianischen Mitarbeiter zur Unterstützung des Erziehungswerks für die Jugendlichen. Im Jahr 1916 richtete die Ordensgemeinschaft als erste Niederlassung im Gebiet des heutigen Deutschland ein Lehrlingsheim in Würzburg ein und baute nach dem Zweiten Weltkrieg das ehemalige Schottenkloster am Schottenanger zu einem großen Lehrlings- und Studienseminar aus. [2]

Aufgaben des Salesianerklosters Würzburg

  • Berufsbildungswerk für junge Menschen mit individuellem Förderbedarf
  • Berufsvorbereitung (Arbeitserprobung, BvB)
  • Hilfen zur Erziehung (Sozialpädagische Wohngruppe, BvB, Ausbildung)
  • Pfarrseelsorge
  • Begleitung von zurückgekehrten Auslandsvolontären
  • Mitlebegemeinschaft für Interessenten am Ordensleben

Kontakt

Salesianer Don Boscos
Schottenanger 15
97082 Würzburg
Telefon Ordensgemeinschaft: 0931 - 205770-60
Telefon Berufsbildungswerk: 0931 - 4192-0

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise und Hinweise

  1. Siehe hierzu die Internetseiten der Oblaten
  2. Heribert Brander: Nicht vorstellbar ohne die Kirche und ihre Wirken. Würzburg und die katholische Kirche - Bestandsaufnahme mit dem Blick auf das Jahr 2000. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 208-230; S. 224 (zitiert)
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