Rulandeswarte
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Die Rulandeswarte war eine mittelalterliche Vorstadtsiedlung Würzburgs.
Lage
Sie erstreckte sich nahe der Kurie Katzenwicker außerhalb der Bischofsmütze; nach heutigem Stadtplan im Bereich der Kapuzinerstraße bis etwa zur Rüdigerstraße.
Geschichte
Der kirchliche Grund wurde 1156 durch Dompropst Burkard mit Zustimmung des Domkapitels an Siedler zu Wohnzwecken vergeben. Als Gegenleistung hatten diese jeweils einen Jahreszins von sechs Pfennigen und zwei Hühnern zu entrichten. Dafür waren sie von allen Abgaben an die Vögte freigestellt. Die Bezeichnung Rulandeswarte für das Areal war zu dieser Zeit bereits gebräuchlich.
Nach Gumperts Arbeit über frühmittelalterliche Turmhügel in Franken [1] könnte der Name Rulandeswarte auf einen im 10./11. Jahrhundert an dieser Stelle bestandenen Turmhügel verweisen. Turmhügel waren Flachlandbefestigungen auf niedrigen künstlichen Hügeln, umgeben von Wassergräben. Innerhalb solcher Befestigungen befand sich i.d.R. ein steinerner Turm mit einem umwehrten Wirtschaftshof. Schich mutmaßt, dass der Katzenwickerhof aus dem damaligen Wirtschaftshof hervorgegangen sein könnte.
In späteren Jahren tritt die Ansiedlung unter der Bezeichnung „Neudorf“ in Erscheinung (erstmals belegt 1177). Jedoch taucht in einem Dokument von 1363 nochmals die Bezeichnung Rulandeswarte auf.
Quellen
- Winfried Schich: Würzburg im Mittelalter. Böhlau-Verlag 1977, S. 72-74, 198
- Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs. Die mittelalterliche Befestigung mit Mauern und Türmen. Mainfränkische Hefte 39, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 1962, S. 60 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Seb)
Einzelnachweise
- ↑ Winfried Schich: Würzburg im Mittelalter. Böhlau-Verlag 1977, S. 72