Mainfähre Obereisenheim



Die Mainfähre Obereisenheim verbindet als Auto- und Personenfähre den Eisenheimer Ortsteil Obereisenheim mit dem Sportboothafen, der Einöde Schiffmühle und dem Weinort Stammheim im Landkreis Schweinfurt.
Geschichte
Die Mainfähre Obereisenheim blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Gemeindearchiv Markt Eisenheim gehen die Unterlagen bis ins Jahr 1843 zurück. Dies sind Gebührenverordnungen, polizeiliche Anordnungen und Verträge, die noch nicht ausgewertet wurden. Ein Dokument, das auf ca. 1900 datiert ist, beschreibt Fährbedingungen aus dem Jahr 1586.
1871 wurde dem damaligen Fährbesitzer Michael Reuther die Errichtung einer Hochseilfähre gestattet, in diesem Zuge wurde die Verlegung des Fährplatzes um 74 Meter flussaufwärts genehmigt. 1912 wurde der Besitzerin der Fähre, Wilhelmine Reuther, Erlaubnis zum Umbau und Betrieb der Fähre erteilt. Für die Benutzung der Fährrampe (staatl. Eigentum) hatte sie jährlich 0,50 Mark an das K. Rentamt in Volkach zu zahlen. 1921 wurde das Mainüberfahrtsrecht von den Eigentümern Christof Härtel und Artur Zenker an die Gemeinde Obereisenheim für 12.000 Mark verkauft. 1929 wurde von der Fa. Stühler, Würzburg im Auftrag der Gemeinde Obereisenheim eine Hochseilwagenfähre gebaut.
1959 erwarb die Gemeinde Obereisenheim von Josef Bettendorf, Wörth, eine gebrauchte Hochseilfähre mit Zubehör für 31.000 DM und beantragte „Errichtung und Betrieb einer motorisierten Wagenfähre mit Hochseil und einer Personenfähre mit Handruder“, die Bauabnahme erfolgte 1966. Die Fähre zuletzt im Frühjahr 2013 technisch rundum generalüberholt, erhielt dabei einen zusätzlichen Motor und eine neue Rampe für die von der EU gesetzlich geforderte automatische Festmacheinrichtung. Mit insgesamt 1,1 Millionen Euro schlugen die Maßnahmen für den Erhalt der Fähre zu Buche. Zuvor gab es in den beiden Eisenheimer Ortsteilen einen Bürgerentscheid, bei dem sich die Bevölkerung klar für die schwimmende Brücke entschied. Seitdem fährt die Fähre ohne Führungsseile und erfüllt mit der Festmacheinrichtung die Bestimmungen der EU. Ein Fährbetrieb ist seitdem aufgrund fördertechnischer Auflagen für die nächsten Jahre gesichert. Leidenschaftlicher Fährmann war vom 13. Juni 2000 bis 2019 Miroslav Neuzil. Danach übernahmen Peter Lutz und Jonas Feth das Ruder. [1] Am 15. November 2025 hatte Peter Lutz mit 79 Jahren seinen letzten Arbeitstag. Ihm folgte Sebastian Ernst. [2]
Straßenverbindung
Die Fähre verbindet die Kreisstraße WÜ 57 (rechte Mainseite) mit der Kreisstraße WÜ 62 (linke Mainseite).
Betriebszeiten
Umleitung bei Betriebsstörung, Hochwasser oder Eisgang
- Mainfähre Wipfeld-St. Ludwig (Umleitungsstrecke ca. 10 km)
- Mainfähre Kaltenhausen-Fahr (Umleitungsstrecke ca. 8 km)
- Mainbrücke Volkach-Astheim (Umleitungsstrecke ca. 22 km)
Siehe auch
Quellen
- Gemeindearchiv Markt Eisenheim
Weblinks
- Mainfähre Obereisenheim auf den Internetseiten des Marktes Eisenheim
- Fähre Obereisenheim - Mainradweg auf den Internetseiten des Fränkischen Weinlandes
