Müller-See (Höchberg)

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Der Müller-See ist ein Feuchtbiotop im Höchberger Wald.

Lage

Der Müller-See ist ein als Ersatzlaichgewässer angelegter künstlicher See in 314 m Höhe über N.N. westlich von Höchberg am südlichen Rand des Gemeindewalds. Der Waldlehrpfad Höchberg führt an dem Gewässer vorbei.

Namensgebung

Namensgeber ist der Lehrer Hans Eberhard Müller, der im Jahre 1983/1984 als ehemaliger Vorsitzender der Ortsgruppe Höchberg des Bund Naturschutzes die Anlage des Tümpels initiiert hat.

Geschichte

Kröten sind sehr eigensinnige Tiere, sie halten sich an ihren gewohnten Lebensrhythmus. So wandern die im Höchberger Wald lebenden Tiere im Frühjahr nach dem Winterschlaf zum Längsee, am südwestlichen Rand des Waldes. Sie wandern nicht zum Bauern- oder Schwemmsee, weil diese Seen zu schattig und nährstoffarm sind. Die 1978/1979 gebaute Umgehung der Bundesstraße 27 von Höchberg trennt den Längsee vom Höchberger Wald und liegt deshalb in der traditionellen Wanderstrecke der Kröten. Drei eingebaute Durchlassröhren im Straßendamm waren nicht für die Kröten geeignet. Sie krabbelten die Böschung hoch und wurden dann auf der Straße überfahren. Um dies zu verhindern, wurde von der Ortsgruppe des Bund Naturschutz jedes Jahr zur Zeit der Krötenwanderung im März und April ein ca. 200 m langer Fangzaun am Fuß des Straßendammes aufgebaut. Bei entsprechender Witterung von über 6-7°C wurden von den freiwilligen Helfern mit Unterstützung durch die Ortsgruppen von Kist und Waldbüttelbrunn zwischen 21 Uhr und 23 Uhr die Kröten eingesammelt und in den Längsee und ab 1983 in das neu gebaute Ersatzlaichgewässer getragen. Man hoffte, dass die dort geschlüpften und aufgewachsenen kleinen Kröten auch wieder zum Laichen dorthin kommen würden, was aber leider nicht der Fall war. 2003 wurden fünf Krötentunnel mit den Abmessungen 100 cm Breite, 70 cm Höhe und Naturboden in Abständen von 50 m nachträglich in die Umgehungsstraße eingebaut. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Leiteinrichtungen zu den Krötentunneln wurden diese nach Korrekturen von den Kröten auch angenommen, so dass an den Zählstationen der Durchlässe im Frühjahr 2005 insgesamt 1.718 Erdkröten, zahlreiche Grasfrösche, 23 der äußerst seltenen Springfrösche und 18 Teich- bzw. Bergmolche gezählt werden konnten – ein großer Erfolg der Baumaßnahme.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Kartenausschnitt

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