Bauernsee (Höchberg)
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Der Bauernsee ist ein Feuchtbiotop und Naturdenkmal im Höchberger Wald.
Lage
Das Gewässer befindet sich westlich von Höchberg im Gemeindewald (333,2 m über N.N.) unweit der Bundesstraße 27. Gut versteckt liegt er in einer flachen, kreisförmigen Mulde. Am Bauernsee führt der geschotterte Waldweg des Naturpfads und Waldlehrpfads vorbei, zum Tümpel selbst führen Trampelpfade.
Entstehung
Der Bauernsee entstand vermutlich in der letzten Eiszeit aus einer Eislinse im Boden: Eine Eislinse ist eine Erhebung des Bodens, welche bei Frost und bindigem Grund auftritt. Ursache dafür ist der Kapillareffekt, der es ermöglicht, Grundwasser aus bis zu 50 m Tiefe an die Frosteindringtiefe (in Deutschland im Winter zwischen 20 und 120 cm) zu transportieren. Das Wasser sammelt sich dort, gefriert und hebt den Boden. Da das Grundwasser ständig nachgeführt wird, werden die Eisansammlungen und die darüber liegenden Erhebungen immer größer. [1]
Naturdenkmal
Der Waldtümpel ist seit dem 25. März 1938 als Naturdenkmal ausgewiesen. [2] Das Schutzgebiet hat eine Fläche von etwa 1000 m². Der Bauernsee bietet zahlreichen Tieren einen Lebensraum, unter anderem der Großlibelle (Anisoptera), dem Teichmolch (Triturus vulgaris), der Wasserlungenschnecke (Basommatophora) und dem Springfrosch (Rana dalmatina). Das Gewässer ist umgeben von Schwarzerlen, Weißbirken, Eschen und Zitterpappeln und wird somit weitestgehend beschattet. Dennoch kann es in trockenen Jahren vorkommen, dass der Wasserspiegel deutlich sinkt bzw. der See sogar komplett austrocknet. Im Uferbereich des Bauernsees findet man Wald-Frauenfarn, Froschlöffel, Riedgras, Sumpfschwertlilie, Wasserpest und Labkraut vor.
Sage
Ortschronist und Heimatdichter Martin Wilhelm schrieb 1936 eine Sage zum Bauernsee nieder: Demnach fuhr ein Bauer, der mit Gewalt reich werden wollte, am Karfreitag in den Gemeindewald um Holz zu machen. Der Bauer soll nie mehr heimgekommen sein, weil sein Wagen und Gespann im düsteren Bauernsee versank. Wer am Karfreitag pünktlich zum Glockenläuten um 11 Uhr an den See kommt, kann die Deichsel des Wagens aus dem dunklen Wasser herausstehen sehen, so die Sage. [3] [4]
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bauernsee in der Broschüre „Natur in Höchberg“ (ab S. 26).
- Richard Bauer: Markt Höchberg - Heimatbuch und Chronik. Hrsg.: Markt Höchberg, 1993, S. 297 f.
- Infotafel am Bauernsee
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ siehe Wikipedia: Eislinse
- ↑ Amtsblatt für das Bezirksamt Würzburg vom 25. März 1938, S. 86
- ↑ Martin Wilhelm: Höchberger Chronik, 1936, S. 95
- ↑ Richard Bauer: Markt Höchberg - Heimatbuch & Chronik. Höchberg, 1993