Luziholz (Güntersleben)
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Das Luziholz (auch „Lutziholz“ oder „Lutzyholz“) ist eine Waldlage in der Gemarkung Güntersleben im Landkreis Würzburg.
Lage
Das Luziholz liegt nördlich von Güntersleben an der Grenze zum Landkreis Main-Spessart. Das Lutziholz war ein Waldstück aus vielen kleinen Parzellen und insgesamt etwa 2,5 Hektar groß und gehört heute zum Walddistrikt „Faß“ mit einer Gesamtfläche von etwa 53 Hektar. Vom Gramschatzer Wald ist das Waldgebiet durch den Dürrbach getrennt.
Namensherkunft
Der Name könnte sich vom Wendischen Wort „lucina“ herleiten, das soviel wie „Wiese, nasse, bruchige Stelle, Sumpfland, Morast“ bedeutet. [1] Diese Beschreibung passt jedoch nicht zu einem Waldgebiet in Hanglage. Eine andere Erklärung des Namens setzt an der Ähnlichkeit mit der früheren Bezeichnung des Gartengebiets am Heimgartenweg auf, das „am Lutzi“ genannt wurde. Das wiederum liegt nahe beim Laurenzibrunnen im heutigen Dürrbachpark, der seinen Namen nach der Laurentius- oder Lorenzkapelle hat, die seit mindestens 1100 und – zuletzt als Ruine – bis 1685 dort stand. Lutzi ist also mutmaßlich eine Ableitung von Laurentius.
Geschichte
Das Lutziholz war eine Waldkörperschaft, in älteren Schriftstücken auch Güterwald genannt. Mitglieder der Körperschaft und damit Anteilseigner an dem Waldgrundstück waren die Besitzer der Hofstellen in Güntersleben zu der Zeit, als die Körperschaft gebildet wurde. Wann das war, lässt sich nicht mehr feststellen. Wenn man aber annimmt, dass der Name des Gemeinschaftsgrundstücks von Laurentius abgeleitet wurde, muss das zu einer Zeit gewesen sein, als Laurentius als Kirchenpatron noch präsent war, mithin vor vielen Jahrhunderten. Wie bei derartigen Güterwäldern üblich, war der Besitzanteil an den Hof gebunden und ging bei der Übergabe auf den Hoferben über. Durch Teilungen und Zusammenlegungen konnten sich die anfangs wohl gleichen Anteile vergrößern oder verkleinern. Wenn Holz verkauft wurde, wurde der Erlös nach den Anteilen verteilt, ebenso verfuhr mit den Aufwendungen. Um 1900 zählte die Körperschaft nahezu 100 Mitglieder, manche davon nur mit 40 oder 50, einzelne auch mit über 1000 Quadratmetern beteiligt. 1907 verkauften die Anteilseigner ihre Rechte an die Gemeinde, der auch einige mittlerweile herrenlos gewordene Anteile zugeschlagen wurden. Seitdem ist das frühere Lutziholz Teil des Gemeindewaldes im Faß.
Siehe auch
Quellen und Weblinks
- Luziholz in der Uraufnahme im BayernAtlas
- „Der Wald, ein Schatz für das Dorf und die Dorfbewohner“ auf guentersleben-historisch.de