Liebfrauenbruderschaft

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Die Liebfrauenbruderschaft war eine marianische Männervereinigung von Geistlichen in Würzburg.

Geschichte

Im 12. Jahrhundert entstand eine Bruderschaft von dreißig Vikaren der Würzburger Stadtstifte (Domstift, Stift Neumünster, Stift Haug), die sich der Armen- und Krankenpflege widmete. Bischof Hermann I. von Lobdeburg hatte die Bruderschaft im Jahr 1251 bestätigt. Die Liebfrauenbruderschaft besaß eine eigene Kapelle, die Liebfrauenkapelle zur Goldenen Pforte, die wegen ihrer beengten Lage am Durchfluß der umgeleiteten Kürnach auch als Finstere Kapelle am Loch bezeichnet wurde und bis 1686 bestand. (Heute steht an ihrer Stelle das Haus Domerpfarrgasse 12.) Im 13. Jahrhundert entwickelte sich die Liebfrauenbruderschaft zu einer rein geistlichen Gemeinschaft. In einem noch heute erhaltenen Seelbuch wurden Besitzverhältnisse und Stiftungen der Bruderschaft vom 12. bis zum 15. Jahrhundert festgehalten.

Schenkungen und Stiftungen

Die Schenkungen und Stiftungen bestanden vor allem in Form von Rechten auf landwirtschaftliche Flächen, typischerweise Weinberge. So wurden z. B. einer Vikarie am Neumünster 20 Gulden gestiftet, um dort für eine bestimmte Person eine jährliche Seelenmesse lesen zu lassen. Die Vikarie bekam aber nicht diesen Betrag, vielmehr musste der Besitzer eines bestimmten Weinberges in Winterhausen ihr darauf jährlich 5% Zinsen zahlen. Die Rechte der Liebfrauenbruderschaft betrafen nach Heidingsfeld und Eibelstadt in besonderer Weise die Winterhäuser Gemarkung. In der Zeit von 1350 bis 1485 sind im Seelbuch 19 Stiftungen verzeichnet mit insgesamt 40 Morgen Winterhäuser Weinberge und Äcker.

Siehe auch

Quellen

Das Seelbuch der Liebfrauenbruderschaft zu Würzburg (XII. bis XV. Jh.), hg. von Wilhelm Engel. 1953, 116 S.

Weblinks

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