Kemmerbräu (Neubrunn)
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Die Kemmerbräu war eine Familienbrauerei in drei Generationen mit rund 75jähriger Brautradition in der Marktgemeinde Neubrunn.
Geschichte
Der Neubrunner Martin Kemmer sen. (1808-1862) erwarb am 6. Januar 1838 die „Konzession zur Fortsetzung der von Sebastian Huller allda erworbenen Bierbrauerei mit allen an die Konzession geknüpften Befugnissen“. So wurde aus der Brauerei Huller die Brauerei Kemmer mitten im Dorf. Zwei Jahre nach dem Tod von Martin Kemmer sen. baute dessen Sohn Martin jun. (1833-1871) zwischen 1864 bis 1866 mit einem Kostenaufwand von 100.000 Gulden als viertes Gebäude außerhalb der Ortsbefestigung an der Unteraltertheimer Straße die „Kemmerbräu“ neu auf. Bis zu diesem Zeitpunkt standen außerhalb der Ortschaft nur die Holzmühle und die beiden Ziegeleien. Laut Überlieferung wurde das erste Bier während des Deutschen Krieges im Jahr 1866 an durchziehende preußische Soldaten ausgeschenkt, die ihre leeren Gläser an die Hauswand warfen. Nach dem Tod von Martin Kemmer jun. 1871 führte sein Sohn Eduard den Betrieb bis 1. Juni 1909. Dann verkaufte er die Brauerei an den Braumeister Alfred Philipp aus Nürnberg. Dem neuen Besitzer ermangelte es an kaufmännischen Kenntnissen und so musste er bereits 1915 Konkurs anmelden. Die Braustätte fiel wieder zurück an Anna, die Tochter des Gründers Martin Kemmer jun.. Ihr Bruder Eduard war inzwischen verstorben und so gab es keinen Nachfolger mehr, der die Brauerei weiterführen konnte. Ab diesem Zeitpunkt stand der Betrieb zwei Jahrzehnte lang still.
Nachträgliche Nutzung
Am 2. Juni 1936 erwarb der örtliche Mitbewerber Karl Eugen Menig gemeinsam mit seinem Sohn Leo das Anwesen und verlegte seine ehemalige Brauerei Menig in das Areal, das später als Brauhaus Neubrunn firmierte.
Siehe auch
Quellen
- Rainberg-Bote, Mitteilungsblatt der Marktgemeinde Neubrunn, 37. Jahrgang, Ausgabe Nummer 6, März 2016, S. 2