Königlich Bayerische Kettenschleppschiffahrt-Gesellschaft
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Die Königlich Bayerische Kettenschleppschiffahrt-Gesellschaft war ein Staatsbetrieb im Königreich Bayern mit Sitz in Würzburg.
Geschichte
Bereits von 1841 bis 1858 hatte die Main-Dampfschifffahrts-Gesellschaft die Kettenschifffahrt privatwirtschaftlich auf dem Main vorrangig Personenschiffahrt betrieben, wurde aber von der hessischen Konkurrenz aus dem Markt gedrängt. Die neue Gesellschaft wurde 1898 gegründet und von der königlich-bayerischen Staatseisenbahn verwaltet. Die neu gegründete staatliche Gesellschaft, die vorrangig den Güterschiffsverkehr bediente, hatte den Auftrag zum Bau von fünf Kettenschleppern (K.B.K.S. No. I bis V) an die Schiffswerft Uebigau bei Dresden vergeben. Die Schlepper wurden in der Schiffswerft vorgefertigt, zerlegt mit der Bahn nach Aschaffenburg transportiert, zusammengenietet und zwischen 1898 und 1900 vom Stapel gelassen.
Mit dem Einsatz aller neuen bayerischen Kettenschlepper musste sich die bisher zuständige hessische Mainkette-AG aus Bayern zurückziehen. Die K.B.S.G. erwarb von der Mainkette-AG die verlegte Kette zwischen Aschaffenburg und Miltenberg und verlängerte sie in den Folgejahren, 1900 bis Kitzingen, 1911 bis Schweinfurt und 1912 bis Bamberg. Damit hatte die Kette mit 396 Kilometern ihre größte Länge erreicht. 1910 und 1911 wurden drei weitere Kettenschlepper mit den Bezeichnungen K.B.K.S. No. VI bis VIII in Dienst gestellt. Zusammen mit den achts Kettenschiffen gab es neun Schleppleichter ohne eigenen Antrieb für Koppelverbände.
Namensänderung der Kettenschlepper
Nach dem Ende der Monarchie unter König Ludwig III. von Bayern wurde in der Bezeichnung K.B.K.S. Königlich-Bayerisches Kettenschiff in Bayerisches Kettenschiff geändert. 1924 änderte sich die Bezeichnung in Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft Kettenschiff.
Technische Daten (K.B.K.S. No. I - V)
- Länge: 50 m
- Breite: 7,40 m
- Tiefgang: 0,56 m
- Geschwindigkeit bei Bergfahrt: 4-6 km/h
- Leistung: 130 PS
- Baujahr: 1897-1899
- Erbauer: Schiffswerft Uebigau/Sachsen
Ende der Kettenschifffahrt
Der Bau der Staustufen leiteten das Ende der bayerischen Kettenschifffahrt ein. Der Schiffsverkehr im Juli 1936 vollständig eingestellt und die Kette 1938 nach einer allerletzten Fahrt aus dem Flussbett gehoben.
Siehe auch
Quellen
- Otto Beringer, Kettenschleppschiffahrt auf dem Main, Wörth am Main, 1987